© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/10 05. November 2010

Stadtkewitz macht Ernst
„Die Freiheit“: Streit überschattet die Parteigründung
Ronald Gläser

Der frühere CDU-Politiker René Stadtkewitz hat seine Ankündigungen wahrgemacht und die Partei „Die Freiheit“ gegründet. Im September 2011 will er bei der Berliner Abgeordnetenhauswahl antreten.

„Die wichtigsten Themen werden Sicherheit, Bildung, Wirtschaft  und natürlich Integration sein“, sagte Stadtkewitz der JUNGEN FREIHEIT. Er setzt sich für eine Neuordnung der „Integrationsindustrie“ ein. Im Parteiprogramm ist sogar von der „Abschaffung“ derselben die Rede. Stadtkewitz will die Integration von den Migranten einfordern. Zunächst plant der 45jährige den Aufbau von Parteistrukturen. Er sagt, er wolle auf die Interessenten, von denen es „einige tausend“ gäbe, zugehen und noch in diesem Jahr einen Parteitag abhalten.

Zunächst einmal muß er den Verlust zweier ehrgeiziger Mitglieder verkraften, die gleich nach der Gründung der Partei vor einer Woche das Handtuch geworfen haben: Die Rapperin Dee Ex hat die Partei bereits wieder verlassen, während ein früherer Funktionär der Piratenpartei, Aaron Koenig, sich aus dem aktiven Geschehen zurückzieht. „Wie ich weiter mit dem Projekt ‘Freiheit’ verfahre, werde ich in Kürze entscheiden“, teilt Koenig auf seiner Internetseite mit. Zuvor war er mit dem Versuch gescheitert, Stellvertreter von Parteichef Stadtkewitz zu werden. Nun erhebt er Vorwürfe gegen die eigenen Parteifreunde und distanziert sich vom Parteiprogramm.

Auch Dee Ex ist unzufrieden mit der „Freiheit“. Stadtkewitz habe sie vor ihrem Austritt wegen ihrer israel-kritischen Haltung in die Mangel genommen, klagte sie. Wörtlich sagte sie der JF: „Das hatte etwas von einem Kreuzverhör.“

Die Partei von Stadtkewitz im Internet: www.diefreiheit.org

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