© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/10 12. November 2010

Meldungen

Linkspartei fordert Rehabilitierung

Berlin. Die Linkspartei hat die Rehabilitierung kommunistischer Gegner des nationalsozialistischen Regimes gefordert. Durch die „besonderen Umstände des Kalten Krieges“ seien in Westdeutschland zahlreiche kommunistische Widerstandskämpfer gegen das nationalsozialistische Regime nicht entschädigt worden, heißt es zur Begründung eines entsprechenden Antrags der Linksfraktion, der in dieser Woche beraten wird. „Die Anerkennung des politischen Widerstands der Kommunistinnen und Kommunisten … gehört für den Deutschen Bundestag zum unmittelbaren Erbe des Widerstands gegen das NS-Regime“, so der Text des Antrages. Die Bundesregierung wird zudem aufgefordert, „durch eine öffentliche Geste“ die Zugehörigkeit der deutschen Kommunisten zum Erbe des Widerstands gegen den Nationalsozialismus zu würdigen. (ms)

 

Elterngeneration schrumpft deutlich

Berlin. Der Bevölkerungsrückgang in Deutschland wird durch die Abnahme der Generation der Personen zwischen 22 und 35 Jahren offenbar deutlich beschleunigt. Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung sinkt der Anteil der Elternjahrgänge an der Gesamtbevölkerung bis zum Jahr 2025 auf 15,7 Prozent  (12,5 Millionen). Gegenüber 2006 bedeutet dies einen Rückgang um 1,15 Millionen Personen. Die Ursachen für den Rückgang lägen in den sinkenden Geburtenzahlen der vergangenen Jahre, die sich nun auch bei den potentiellen Eltern auswirkten. Durch die „Bildungswanderung“ jüngerer Menschen in die Städte werde sich künftig der Bevölkerungsrückgang und die Alterung auf dem Land noch verstärken.  Nach Angaben der Bertelsmann-Stiftung bekommen die Frauen in Deutschland ihre Kinder zudem immer später. Von 2002 bis 2006 sei das durchschnittliche Entbindungssalter kontinuirlich von 29,3 auf 30,1 Jahre gestiegen. (ms)

 

Mazyek schlägt Quoten für Einwanderer vor

Berlin. Der Zentralrat der Muslime hat eine Quote für Einwanderer im öffentlichen Dienst gefordert.  Menschen mit ausländischem Namen und Migrationshintergrund hätten bei vergleichbarer oder sogar besserer Qualifikation oft das Nachsehen, sagte der Vorsitzende der Organisation, Aiman Mazyek, der Neuen Osnabrücker Zeitung. Eine Quote sei daher ein geeignetes Instrument, Benachteiligungen auszugleichen. Mazyek kritisierte zugleich den Integrationsgipfel der Bundesregierung in der vergangenen Woche im Kanzleramt. Die eigentliche Arbeit müsse statt auf Gipfeln vor Ort stattfinden. Dazu sei eine Öffnung von Arbeitsmärkten, öffentlichem Dienst und Parteien für Migranten nötig. (ms)

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