© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/10 12. November 2010

Meldungen

Weiteres Massengrab in Slowenien entdeckt

LAIBACH. Die slowenischen Behörden haben die Entdeckung eines weiteren Massengrabs (JF 39/10) bestätigt, in dem mutmaßlich nach Ende des Zweiten Weltkriegs erschossene Deutsche ruhen. Angesichts der Größe des Grabs seien dort wohl Tausende Menschen begraben, erklärte vorigen Montag der Leiter der Abteilung für Kriegsgräber im Sozialministerium, Marko Štrovs. Sie seien wahrscheinlich zwischen Mai und Juni 1945 ermordet worden. Bewohner aus dem Dorf Mostec bei Rann im Untersavetal (Brežice) in der Untersteiermark (Štajerska) berichteten, daß hier nach Kriegsende zahlreiche Deutsche sowie Mitglieder der Slowenischen Heimwehr (Domobranzen) und kroatische Ustascha von jugoslawischen Kommunisten ermordet und dann in Massengräbern verscharrt worden seien. Das Massengrab in der heutigen Grenzregion zwischen Slowenien und Kroatien ist 186 Meter lang und bis zu vier Meter breit. „Es ist offensichtlich, daß die Opfer gewaltsam starben“, so Štrovs. Die slowenische Regierung hatte 2008 mit der Untersuchung der schätzungsweise 500 Massengräber im Land begonnen. (fis)

 

Belgien: Weltfrauentag statt Mariä Himmelfahrt

BRÜSSEL. Die Arbeitsgruppe für Interkulturalität der belgischen Regierung hat eine radikale Feiertagsreform vorgestellt. Von den derzeit zehn Feiertagen sollen nur noch Neujahr, der 1. Mai, der Nationalfeiertag (21. Juli), der Waffenstillstandstag (11. November) und Weihnachten (25. Dezember) arbeitsfrei sein. Gestrichen werden soll der Oster- und Pfingstmontag, Christi und Mariä Himmelfahrt sowie Allerheiligen. Neu hinzugefügt werden könnten dafür der Weltfrauentag (8. März), der Tag gegen Rassismus (21. März) und der Welttag der kulturellen Vielfalt (21. Mai) sowie zwei neue arbeitsfreie Tage. Sie wolle den Kampf gegen Diskriminierungen verstärken, erklärte die christdemokratische Ministerin Joëlle Milquet. (fis)

 

Ausgrenzung der Schwedendemokraten

Stockholm. Bei der ersten Reichstagssitzung machten die Chefs der vier bürgerlichen Regierungs- und der drei linken Oppositionsparteien noch geschlossen Front gegen die rechten Schwedendemokraten (SD). In Zusatzanträgen zum Haushaltsplan der Regierung forderten SD und Rot-Grün nun identische Einsparungen von umgerechnet 70 Millionen Euro in der Regierungskanzlei. Das veranlaßte den Wirtschaftsexperten der Sozialdemokraten, Thomas Östros, zur umgehenden Distanzierung: Dies sei reiner Zufall, eine Zusammenarbeit habe nicht stattgefunden. Die Nobelstiftung ging noch weiter und beschloß kürzlich, SD-Chef Per Jimmie Åkesson nicht zu den Preisverleihungen im Dezember einzuladen. (cs)

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