© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/10 12. November 2010

Einwanderungsland für ausländische Akademiker
Falsche Sprache und schlechtes Image
(bä)

Deutschland ruft – und nur wenige fühlen sich angezogen“, resümmieren die Pforzheimer Professoren Markus-Oliver Schwaab und Wolfgang Schäfer ihre Anfang November vorgestellte Studie über die Gunst künftiger europäischer Akademiker gegenüber dem deutschen Arbeitsmarkt. Gut 2.000 Studenten an europäischen Hochschulen wurden 2009 mit Hilfe anonymer Online-Befragungen interviewt. Grundsätzlich lehnte nur gut ein Viertel der Befragten Deutschland als künftiges Arbeitsland ab. Obwohl die Arbeitsbedingungen, die Sicherheit und die Infrastruktur in Deutschland von den meisten positiv eingeschätzt und bewertet werden, können deutsche Unternehmen gegenüber ihrer Konkurrenz in den USA oder Großbritannien bei den Fachkräften der kommenden Generation kaum punkten. Hauptsächlicher Standortnachteil hierzulande ist für die auf Englisch fixierten Studenten die Sprache. Aber auch ein Ansturm türkischer Akademiker sei nicht zu erwarten. Wie Schwaab und Schäfer in einer zusätzlichen Pilotstudie für Studenten in der Türkei aus diesem Jahr ergründeten, fühlten diese sich wegen mangelhafter „deutscher Soft Skills“ abgeschreckt. Warum deutsche „Offenheit gegenüber anderen Kulturen, Integrationsaktivitäten und das menschliche Umfeld“ dort so schlecht eingeschätzt werden, erklärt die Studie allerdings nicht. www.hs-pforzheim.de

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen