© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  47/10 19. November 2010

Meldungen

Hessen: Neuer Preis erinnert an Vertreibung

WIESBADEN. Ein vom Land Hessen gestifteter Preis soll künftig an die Vertreibung von Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg erinnern. In Würdigung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen von 1950 soll der Preis „Flucht, Vertreibung, Eingliederung“ den „hohen geschichtlichen Wert“ dieser Charta unterstreichen. Die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung werde ab 2011 alle zwei Jahre vergeben, teilte das Sozialministerium am Montag in Wiesbaden mit. Sie solle vor allem junge Menschen ermuntern, sich mit der Geschichte Deutschlands und der Siedlungsgebiete im östlichen Europa zu beschäftigen. Gesucht sind herausragende kulturelle, literarische oder wissenschaftliche Arbeiten im thematischen Zusammenhang mit der Vertreibung, Aussiedlung und Eingliederung von Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg sowie der deutschen Kultur der Vertreibungsgebiete. (tha)

 

Kirche sorgt sich um homosexuelle Pfarrer

MÜNCHEN. Die Leitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern will das Zusammenleben gleichgeschlechtlicher Partner im Pfarrhaus erleichtern. „Im Einzelfall“ werde Paaren, die in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben, das gemeinsame Wohnen im Pfarrhaus gestattet, heißt es in einer am 15. November in München vorgestellten Erklärung des Landeskirchenrates. Voraussetzung sei, daß der örtliche Kirchenvorstand sowie der Landeskirchenrat, der Dekan und der Regionalbischof „einmütig“ zustimmen. Zur Begründung wird auf Erfahrungen mit Pfarrern verwiesen, die sich zu ihrer homosexuellen Orientierung offen bekennen. In keinem Fall sei dadurch die Glaubwürdigkeit des pfarramtlichen Dienstes beeinträchtigt worden. Von schwulen und lesbischen Pfarrern und Pfarrerinnen werde erwartet, Ehe und Familie als Leitbild des Zusammenlebens zu vertreten, auch wenn sich die eigene Lebensform davon unterscheide. Über die Einführung dieser Regelung muß die Synode bei ihrer Tagung vom 20. bis 24. November in Neu-Ulm entscheiden. Theologisch konservative Mitglieder kündigten eine Ablehnung an. Eine umstrittene ethische Frage lasse sich nicht als organisatorisches Problem behandeln, teilte der Arbeitskreis Bekennender Christen (ABC) in Bayern mit. Sein Sprecher, der Synodale Hans-Joachim Vieweger, kritisierte zudem, daß der Landeskirchenrat mit der Veröffentlichung seines Beschlusses vollendete Tatsachen schaffen wolle. (idea)

 

Keith Richards beschäftigt sich mit der NS-Zeit

BERLIN. Keith Richards, Gitarrist der Rolling Stones, hat sich intensiv mit der Geschichte des Dritten Reiches beschäftigt. „Ich habe mich sehr dafür interessiert, wie Hitler es schaffte, die Massen zu kontrollieren. Und ich weiß inzwischen mehr darüber als er“, sagte der 66jährige in einem vergangenen Samstag in der Berliner Zeitung erschienenen Interview. Er frage sich immer noch, „wie es geschehen konnte, daß Deutschland sich von einem österreichischen Gefreiten ins Verderben reißen ließ“. Im Zweiten Weltkrieg sei das Haus seiner Eltern durch eine deutsche Rakete zerstört worden. „Ich hatte aber nie feindselige Gefühle gegenüber Deutschland“, sagte Richards. Seine Ende Oktober erschienene Autobiographie „Life“ (Heyne), in der er unter anderem über seine Drogen-Erfahrungen und seine Beziehung zu Mick Jagger berichtet, erklimmt derzeit die Bestsellerliste. (tha)

 

Sprachpranger

Ein ganz normaler Arbeitstag für High Performer.

Aus einer Anzeigenwerbung der in Kronberg im Taunus ansässigen Beratungs- und Dienstleistungsfirma Accenture GmbH

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