© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/10 17. Dezember 2010

Meldungen

DVU-Parteitag stimmt für Fusion mit NPD

BERLIN. Die DVU hat sich auf ihrem Bundesparteitag im thüringischen Kirchheim für einen Zusammenschluß mit der NPD ausgesprochen. Für den Verschmelzungsvertrag stimmten am vergangenen Wochenende nach Angaben der Partei 70 Delegierte; sechs stimmten dagegen, drei enthielten sich. Unterdessen haben sich die Mitglieder der NPD, deren Bundesparteitag bereits Anfang November grünes Licht gegeben hatte, in einer notwendigen Urabstimmung ebenfalls für die Verschmelzung der beiden Parteien ausgesprochen. NPD-Chef Udo Voigt teilte auf dem DVU-Treffen mit, daß sich die Mitglieder seiner Partei bei der notwendigen Mitgliederbefragung mit 95,16 Prozent für einen Zusammenschluß ausgesprochen haben. Wenn sich in der noch ausstehenden Urabstimmung auch die Mitglieder der DVU für einen Zusammenschluß mit der NPD aussprechen, kann die Vereinigung zum 1. Januar 2011 erfolgen. Der Name der Partei soll künftig „NPD – Die Volksunion“ lauten. (ms)

 

Arbeitsagentur kooperiert mit Türken

Nürnberg. Die Bundesagentur für Arbeit hat mit den türkischen Generalkonsulaten in Deutschland eine engere Zusammenarbeit vereinbart, um die Bildung türkischer Kinder und Jugendlicher zu verbessern. Die Bundesagentur wies mit Blick auf die Bundesrepublik darauf hin, daß in keinem anderen Land der Welt so viele Türkischstämmige leben außer in der Türkei selbst. „Die Hälfte von ihnen ist unter 30 Jahren.“ Besonders alarmierend sei der hohe Anteil von Personen ohne Bildungsabschluß und die überdurchschnittlich hohe Erwerbslosigkeit unter Jugendlichen. „Wir müssen unsere Landsleute davon überzeugen, daß sie ihre Kinder auf höhere Schulen schicken und einen Beruf lernen lassen“, sagte der Münchner Generalkonsul Hidayet Eris. (ms)

 

Keine heiße Spur im Fall Mannichl

PASSAU. Auch zwei Jahre nach dem Messerattentat auf den damaligen Polizeichef von Passau, Alois Mannichl, hat die Staatsanwaltschaft keine heiße Spur vom Täter. Das Ergebnis des Ermittlungsverfahrens sei nach wie vor völlig offen, sagte der Passauer Oberstaatsanwalt Josef Scheichenzuber der JUNGEN FREIHEIT. Derzeit existiere noch eine dreiköpfige Ermittlungsgruppe. Von etwa 1.000 Spuren in dem Fall seien bis auf 45 alle abgearbeitet. Nach dem Abschluß der Ermittlungen werde die Staatsanwaltschaft in einem Bericht Stellung zu den Untersuchungen sowie dem möglichen Täterumfeld beziehen. Mannichl war am 13. Dezember 2008 vor seinem Wohnhaus von einem Unbekannten niedergestochen worden. Dabei soll sich der Täter laut Mannichls Schilderungen als Rechtsextremist zu erkennen gegeben haben, indem er dem Polizeichef „schöne Grüße vom nationalen Widerstand“ bestellte, bevor er ihn niederstach. (krk)

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