© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/10 17. Dezember 2010

Meldungen

Terror von Mekka aus bekämpfen

Amman. Jordaniens Prinz Hassan bin Talal hat gefordert, den islamistischen Terror von Mekka aus zu bekämpfen. Dazu müsse die Hadsch, die Pilgerfahrt der Muslime, zu einer „internationalen Konferenz“ über Glaubensfragen umfunktioniert werden, sagte der 63jährige Onkel des Königs in einem Focus-Interview. Die Islamisten würden glauben, daß sie den Dschihad im Namen des Islam ausführen und Märtyrer rekrutieren können. Niemand schreibt ihnen vor, wann es genug sei. „Dies sollte von Mekka aus geschehen, denn hier liegt die moralische Autorität aller Muslime“, so Hassan bin Talal. Als Vorbild nannte er den Vatikan in Rom, der auch in Fragen der Geburtenkontrolle über Autorität verfüge. Gleichzeitig warnte der frühere Kronprinz Jordaniens den Westen davor, schnelle Reformen des Islam zu erwarten. (cs)

 

Rußland will lückenlose Raketenabwehr

Moskau. Rußland will bis 2020 seine Raketenabwehr perfektionieren. Kein feindlicher Raketentyp soll dann in den russischen Luftraum eindringen können. Diese Strategie hat der Generalstabschef Nikolai Makarow laut der Nachrichtenagentur Ria Novosti verkündet. „Unser Staat muß einen Schirm über sich haben, der ihn gegen ballistische Raketen und Mittelstreckenraketen sowie gegen luft-, see- und landgestützte Flügelraketen schützt, darunter auch gegen tief fliegende, und zwar zu jederzeit und unter beliebigen Bedingungen“, betonte der General. Die Grundlage für das System soll bereits im nächsten Jahr geschaffen werden. Rußland hatte sich erst vor kurzem mit der Nato auf eine Kooperation bei der Raketenabwehr verständigt. (cs)

 

Zigeuner-Gesetz in Rumänien blockiert

BUKAREST. Der rumänische Präsident Traian Băsescu hat die Unterschrift unter ein Gesetz verweigert, das die Volksgruppe der Roma offiziell in Zigeuner umbe-nennen soll. „Ich werde ein solches Gesetz niemals unterzeichnen“, sagte der Präsident der Financial Times. Die Sorge Băsescus richtet sich dabei auf einen Ansehensverlust im Ausland, der den geplanten Schengen-Beitritt Rumäniens 2011 torpedieren könnte. Das kontrovers diskutierte Gesetz geht auf eine Initiative der regierenden Liberaldemokraten (PDL) zurück. Dadurch sollen im Ausland Verwechslungen zwischen den Roma und dem rumänischen Volk vermieden werden. Während die Rumänische Akademie die Namensänderung befürwortete, lehnten Roma-Organisationen diese als diskriminierend ab. Das Wort „Zigeuner“ war ursprünglich im Jahr 2000 in Umsetzung einer europäischen Richtlinie aus der Behördensprache verbannt worden. (cs)

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