© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/10-01/11 24./31. Dezember 2010

Meldungen

Biomasse zu schade für sofortiges Verbrennen

DESSAU. Ab Januar müssen die Hersteller von Biokraftstoffen und Ökostrom einen Nachweis über die nachhaltige Herstellung ihres Energieträgers liefern. Das Umweltbundesamt (UBA) fordert darüber hinaus ein grundsätzliches Umdenken: „Bioenergie kann nur dann sinnvoll sein, wenn deutlich weniger Treibhausgase entstehen als bei fossilen Energieträgern und keine Nachteile für die Umwelt auftreten“, erklärte UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Biomasse werde – obwohl eine knappe Ressource – vorwiegend direkt zu Strom, Wärme oder Kraftstoff umgewandelt. Nachwachsende Rohstoffe wie Holz oder Pflanzenöle sollten aber zunächst stofflich – also zur Herstellung von Möbeln oder Bauholz – genutzt werden. Anstelle des heutigen Anbaus von Biomasse zur Umwandlung in Bioenergie sollte künftig eine Nutzungskaskade etabliert werden. Das bedeute, erst nach einer Mehrfachnutzung die Abfall- und Reststoffe für die Energiegewinnung einzusetzen. Es sei wichtig, daß der Anbau von Energiepflanzen in extensiver Form geschehe, ohne negative Wirkungen auf Böden und den Wasserhaushalt“, mahnte Flasbarth. (fis)

 

Eindringlinge werden vom Körper früh erkannt

WIEN. Etwa 90 Prozent aller krankheitserregenden Bakterien oder Viren werden nicht durch die bekannte Immunreaktion und neugebildete Antikörper besiegt, sondern schon vorher vom menschlichen Körper abgefangen. Eine Schlüsselrolle bei der angeborenen (innaten) Immunabwehr spielen Rezeptoren, die erkennen, ob eine Zelle körpereigen oder fremd ist. Eine wichtige Gruppe dabei sind die toll-ähnlichen Rezeptoren (TLR). Forscher des Zentrums für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (CeMM) haben kürzlich einen neuen TLR-Mechanismus entdeckt, der Viren anhand ihres Genoms (RNA bzw. DNA) erkennt. „Verbesserte Möglichkeiten, diese Rezeptoren zu stimulieren, können zur Verstärkung der antiviralen Reaktion bei Epidemien beitragen“, erläuterte CeMM-Direktor Giulio Superti-Furga. Eine Rolle spiele dabei das bekannte Protein CD14. (fis)

 

Kritik an Baupraxis bei Windkraftanlagen auf See

BERLIN. Die Baupraxis bei Windkraftanlagen auf hoher See gefährdet nach Ansicht des Naturschutzbundes (Nabu) Meeressäuger wie den Schweinswal. „So wie einige Unternehmen derzeit bauen, droht die Offshore-Windenergie den Ruf als grüne Energie zu verlieren“, kritisierte Nabu-Geschäftsführer Leif Miller. Bei der Verankerung der Windräder auf See würden die Stützpfeiler mit riesigen Hämmern in den Meeresboden getrieben. Der dabei entstehende Unterwasserlärm schädige das Gehör von Walen. (fis)

 

Erkenntnis

„Es ist schwieriger, eine vorgefaßte Meinung zu zertrümmern als ein Atom.“

Albert Einstein (1879 –1955)

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