© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/11 07. Januar 2011

Die Geldvermehrung durch Noten- und Privatbanken
Das eigentliche Problem
Ralf Flierl

Derzeit wird viel darüber diskutiert, welches das Grundproblem unserer heutigen Gesellschaft ist. Thilo Sarrazin beispielsweise geht davon aus, daß es die Überfremdung mit Muslimen ist, welche Deutschland dazu bringen wird, sich abzuschaffen. Andere sehen im weiteren Sinne das Wuchern und Überhandnehmen unseres Sozialstaates als größtes Übel. Und wieder andere finden, daß es die Gier von Bankern und Industriemanagern ist, welche zu exorbitanten Bonuszahlungen führt, was wiederum ein kurzfristiges und damit zerstörerisches Denken im Wirtschaftsleben zur Folge hat. Aber stimmen all diese Ansichten?

Nein, das tun sie nicht! Alle diese Phänomene sind nur Symptome bzw. Auswirkungen eines viel tiefer liegenden Fehlers: Es ist unser Geld, welches falsch ist. Man nennt es auch Fiat Money – zu deutsch: „es werde Geld“ –, weil es via Notenbanken und Privatbankensektor beliebig vermehrt werden kann. Und in unserer heutigen Realität wird es auch sehr viel schneller vermehrt als die Wirtschaftsleistung. Die Konsequenz daraus ist, daß ständig zuviel Geld nach Gütern jagt. Dies führt zu einer laufenden Teuerung, welche ziemlich exakt mit dem Jahr 1913 einsetzte, dem Gründungszeitpunkt der meisten Zentralbanken und der Quasi-Abschaffung der Goldstandards.

Dieses Zuviel an Geld aber erlaubt es dem Staat, Migranten finanziell zu unterstützen und ein gigantisches Sozialwesen aufzubauen. Oder aber den Konzernen, mit enormen Geldbeträgen zu spekulieren, was riesige Erträge bringt.

Wenn also etwas geändert werden muß, dann ist es unser Geld. Wir benötigen wieder einen Anker – sei es Gold, Silber oder etwas anderes –, der den Staaten und den Zentral- und Geschäftsbanken natürliche Schranken für ihr Handeln gibt. Alles andere regelt sich dann von alleine.

 

Ralf Flierl ist Chefredakteur des deutschen Anlegermagazins „Smart Investor“. www.smartinvestor.de

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