© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/11 21. Januar 2011

Meldungen

Protest gegen Homo-Gleichstellung

Hannover. In einem Offenen Brief haben acht emeritierte Landesbischöfe gegen das geplante neue Pfarrdienstgesetz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) protestiert. In einer dem Gesetz beigefügten Begründung wird der Passus zu Lebensführung und familiärem Zusammenleben so ausgelegt, daß „gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften“ der Ehe von Mann und Frau gleichwertig seien und Theologen, die in einer solchen Partnerschaft leben, zum Pfarrdienst zugelassen werden könnten (Kommentar Seite 2). Das lehnen die Unterzeichner des Offenen Briefes – darunter die Altbischöfe Ulrich Wilckens (Nordelbien), Theo Sorg und Gerhard Maier (beide Württemberg), Werner Leich (Thüringen), Eduard Berger (Pommern), Heinrich Hermanns und Jürgen Johannesdotter (Schaumburg-Lippe) sowie Gerhard Müller (Braunschweig) – entschieden ab. Nach der Bibel müsse die Kirche Homosexualität als „widernatürlich und schöpfungswidrig“ beurteilen. Wenn die Ordnung der Kirche ausschließe, gleichgeschlechtlich Lebende in den Pfarrdienst aufzunehmen, bedeute dies keineswegs, daß man ihnen die Menschenwürde abspreche, betonen die Theologen. (idea/vo)

 

Kein Verfahren gegen  Ex-Innenminister

POTSDAM. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen brandenburgischen Innenminister Rainer Speer (SPD) eingestellt. Es bestehe kein hinreichender Tatverdacht, daß der frühere Politiker in einem Prozeß vor dem Landgericht Berlin eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben habe, teilte die Behörde mit. Der wegen einer Unterhaltsaffäre zurückgetretene Ex-Minister hatte vor Gericht ausgesagt, er habe damals nicht angenommen, daß er der Vater des Kindes sei. (vo)

 

Kostendruck für Bahn-Chaos verantwortlich

Berlin. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat erneut den wegen der Finanzkrise gestoppten Börsengang für die Mißstände bei der Deutschen Bahn AG (DB) verantwortlich gemacht. „Vor der Zeit von Bahnchef Grube und mir hat auf der Bahn ein überzogener Kosten- und Spardruck gelastet. Es gab Kostendruck, Kapazitätsreserven wurden reduziert, Personal abgebaut“, erklärte der CSU-Vize in der Passauer Neuen Presse. „Zehn Jahre lang ist gespart worden. Die kaufmännischen Ziele standen zu sehr im Vordergrund, die Interessen der Fahrgäste sind in den Hintergrund gerückt“, kritisierte Ramsauer. Nun würden neue Züge angeschafft und wieder DB-Reserven aufgebaut, um künftig Engpässe zu vermeiden. „Klar ist aber auch: Wir befinden uns im Verkehrsbereich in einem Finanzierungsdilemma, was die Sicherung der Infrastruktur anbelangt. Das gehört jetzt ganz oben auf die politische Tagesordnung“, forderte der CSU-Politiker. (fis)

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