© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/11 21. Januar 2011

Meldungen

Neuer Treibstoffzusatz für Raketen synthetisiert

Stockholm. Einer europäischen Forschergruppe ist die Herstellung eines bislang unbekannten und zugleich größten Stickoxid-Moleküls gelungen. Die Form von Trinitramid (Formel: N(NO2)3) gleiche einem Propeller, erklärte der schwedische Chemieprofessor Tore Brinck vom Königlichen Institut für Technologie (KTH) in Stockholm im Fachmagazin Angewandte Chemie. Wie stabil es in fester Form ist, müsse allerdings noch geklärt werden. Trinitramid, dessen physikalische Eigenschaften in quantenmechanischen Studien bereits vorhergesagt werden konnten, wird als äußerst energiereich angesehen. Daher könnte das synthetische Molekül als Raketentreibstoffkomponente Verwendung finden. Werde die Energieeffizienz des Treibstoffs um zehn Prozent erhöht, könne eine Rakete die doppelte Last transportieren, so Brinck. Treibstoff mitTrinitramid könnte sogar um 20 bis 30 Prozent effizienter sein als die besten heute verwendeten. (fis)

 

Depressionsanfälligkeit auch genetisch bedingt

Ann Arbor. Die Depressionsanfälligkeit ist in höherem Maße erblich bedingt als bislang angenommen. Ein Gen, das an der Bildung des Hirnbotenstoffs Serotonin beteiligt ist, habe Einfluß darauf, wie gut sich jemand nach einem schweren Trauma erhole. Das ergab eine Neuauswertung von 54 früheren Untersuchungen mit fast 41.000 Teilnehmern. „Die Berücksichtigung aller Studien ergab, daß die genetische Ausstattung einen Menschen unterschiedlich auf Streß reagieren läßt“, erklärte Studienleiter Srijan Sen von der University of Michigan in der US-Fachzeitschrift Archives of General Psychiatry. Eine bestimmte Genvariante beeinträchtigte die Fähigkeit seines Trägers, einen Schicksalsschlag zu überwinden, so der indische Professor. (fis)

 

Dioxine in Dorschleber-Dosen und Flußaalen

BERLIN. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht in den jüngst ermittelten Dioxingehalten in Fleisch von Schweinen und Legehennen sowie von Eiern keine unmittelbare gesundheitliche Gefahr für Verbraucher. „Aus Gründen des vorsorgenden Verbraucherschutzes sollte allerdings die Belastung mit Dioxinen soweit wie möglich minimiert werden“, erklärte das BfR. „Lebensmittel, die die gesetzlichen Höchstwerte überschreiten, sind nicht verkehrsfähig und dürfen nicht in den Handel gelangen.“ Auch Konserven mit Dorschleber in Öl sollten wegen Belastung mit Dioxinen und polychlorierten Biphenylen (PCB) höchstens alle zwei Monate verzehrt werden. Im Juni 2010 warnte das Institut davor, daß Aale in der Regel höhere Gehalte an Dioxinen und PCB aufweisen als andere Flußfischarten. (fis)  www.bfr.bund.de

 

Erkenntnis

„Wir stehen heute einfach vor der Frage, ob wir für reiche Chinesen und Inder Fremdenverkehrsland werden, oder technologisch auf eigenen Beinen stehen wollen.“

Anton Zeilinger, Professor für Experimentalphysik, zur Notwendigkeit teurer Grundlagenforschung

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