© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/11 04. Februar 2011

Meldungen

Koalition streitet über Frauenquote

Berlin. In der Koalition ist ein Streit über eine Frauenquote für Spitzenpositionen in der Wirtschaft ausgebrochen (Kommentar Seite 2). Während sich Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) für eine 30-Prozent-Mindest-Grenze sowohl für Männer als auch für Frauen ausspricht, fordert Familienministerin Kristina Schröder eine „gesetzliche Pflicht zur Selbstverpflichtung“, mit der die Unternehmen eine selbst bestimmte Quote festlegen. Bei der FDP stoßen die Pläne auf Ablehnung. „Es ist nicht Aufgabe von Politikern, Unternehmen ihre Personalpolitik zu diktieren“, sagte FDP-Generalsekretär Christian Lindner. „Eine gesetzliche Frauenquote wäre ein tiefer Eingriff in die private Vertragsfreiheit“. Unterdessen hat die SPD gefordert, eine gesetzliche Frauenquote von mindestens  40 Prozent festzuschreiben. Nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung lag der Anteil von Frauen in den Vorstandsetagen der 200 größten Unternehmen im vergangenen Jahr bei 3,2 Prozent. (ms)

 

CDU und FDP kritisieren linke Ausstellung

SCHWERIN. Der Vorsitzende der CDU/FDP-Fraktion in der Schweriner Stadtvertretung, Sebastian Ehlers (CDU) hat die Eröffnung einer Ausstellung der linksextremen „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ (VVN-BdA) im Schweriner Stadthaus scharf kritisiert. Die Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“ verzerre bewußt und rücke „normale politische Debatten“ in eine rechtsextremistische Ecke. Kritik äußerte Ehlers auch an der Schweriner Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow (Linkspartei), die bei der Eröffnung der Ausstellung am Montag anwesend war. Schließlich handle es sich bei der VVN-BdA um eine linksextremistische Organisation, „die alle nichtmarxistischen Systeme als potentiell faschistisch“ betrachte und „die politische Kultur“ in Deutschland vergifte. (krk)

 

Schulen: Stuttgarter SPD setzt auf Muttersprache

Stuttgart. Die SPD in Baden-Württemberg hat beim Umgang mit anderen Muttersprachen an den Schulen einen Mentalitätswechsel gefordert. „Andere Muttersprachen sind ein Schatz, kein Problem. Dieser Schatz muß gefördert werden“, sagte der bildungspolitische Sprecher der SPD, Frank Mentrup. Er verwies auf England, wo die jeweilige Muttersprache der Kinder eine hohe Wertschätzung genieße. Die SPD will das baden- württembergische Bildungssystem ebenfalls stärker auf die unterschiedlichen Muttersprachen einstellen. So könnten Muttersprachen wie Türkisch oder Russisch als reguläres Fremdsprachenangebot an den Schulen gelernt werden. Dies sei ein sinnvoller Weg, mit dem vorhandenen Sprachschatz konstruktiv umzugehen. (ms)

 

Umfrage der Woche

Gehören Frauen in die Bundeswehr?

Ja, auch Frauen können beim Militär ihren „Mann“ stehen. 8%

Ja, Deutschland verfügt nicht mehr über genügend wehrfähige Männer, wir brauchen daher auch weibliche Soldaten. 1,4%

Ja, aber nicht in Kampfeinheiten 28,2%

Nein, Frauen können allein schon körperlich nicht die notwendigen Leistungen erbringen. 18,9%

Nein, mit Frauen in der Armee gehen dort Moral und auch Kameradschaft vor die Hunde. 43,5%

abgegebene Stimmen gesamt: 4698

Aktuelle Umfrage: „Kampf gegen Rechts˝: Ist das geforderte Bekenntnis zum Grundgesetz sinnvoll?

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