© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/11 04. Februar 2011

„Pathologischer Haß“
Interview: Robbin Juhnke über Gewalt gegen Korporierte
Felix Krautkrämer

Herr Juhnke, Angriffe auf Korporierte, Farbbeutel- und sogar Brandanschläge gegen Verbindungshäuser. Die Gewalt gegen Korporierte nimmt zu. Sind Verbindungsstudenten Freiwild?

Juhnke: Es gibt Irre in diesem Land, für die sind alle, die konservativer als die Arbeiterwohlfahrt sind, Neonazis. Bei Farbbeuteln und Brandanschlägen stehen die Verbindunsgshäuser also leider nicht allein da.

Die Politik scheint sich kaum für das Thema zu interessieren, warum?

Juhnke: Die linke Meinungsmaschine ist dabei, korporiertes Leben in toto in die ganz rechte Ecke zu stellen. Dazu kommt, daß die Realität und vor allem die freiheitlich-revolutionäre Herkunft der Verbindungsbewegung den meisten leider nicht mehr bekannt ist. Daher bestehen große Berührungsängste mit dem Thema auch bei vielen, die es besser wissen sollten.

Vor allem linke Medien schüren oftmals Vorurteile gegen Studentenverbindungen. Tragen sie an den Übergriffen durch ihre einseitige Berichterstattung eine Mitschuld?

Juhnke: Natürlich trägt die undifferenzierte, vorurteilsbeladene Berichterstattung dazu bei, daß viele denken, um die Verbindungen und ihre Häuser sei es auch nicht schade. Die wichtige Rolle, die Verbindungen für die Bewahrung der edelsten Kerne unserer nationalen Identität spielen, ist dabei leider auch vielen Konservativen unklar. Ich will nicht ausschließen, daß gerade letzteres von linken Medien stärker erkannt wurde und sie gerade aus dem pathologischen Deutschlandhaß der Linken heraus die Verbindungen zu ihrem Hauptgegner erkoren haben.

 

Dr. Robbin  Juhnke ist innenpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus

 

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