© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/11 04. Februar 2011

Meldungen

Nominierungen für das Unesco-Weltkulturerbe

BERLIN. Das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth und die Kurfürstliche Sommerresidenz in Schwetzingen sollen nach dem Willen der Kultusministerkonferenz (KMK) zum Weltkulturerbe der Unesco werden. Die Minister forderten die Bundesregierung auf, die Vorschläge an die Unesco in Paris weiterzuleiten. Über die eingereichten Anträge wird das Welterbekomitee der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur voraussichtlich 2012 entscheiden. Das für das Markgrafenpaar Friedrich und Wilhelmine von Brandenburg-Kulmbach geschaffene Opernhaus Bayreuth gilt als das bedeutendste und besterhaltene Beispiel höfischer Opernhausarchitektur und Opernkultur des Barock. Es bildet heute das europaweit wichtigste Zeugnis einer untergegangenen Kulturform. „Bayreuths Opernhaus hat in seiner Einzigartigkeit diese Nominierung verdient“, erklärte Oberbürgermeister Michael Hohl. Schwetzingen steht für das am authentischsten erhaltene Beispiel einer Sommerresidenz in der Tradition des 18. Jahrhunderts in Europa. In der kommenden Sitzung im Juni in Bahrain wird sich das Welterbekomitee zunächst mit den im Februar 2010 eingereichten Anträgen „Fagus-Werk“ im niedersächsischen Alfeld und den „Alten Buchenwäldern Deutschlands“ befassen. (tha)

 

Preis für konservativen Verhaltensforscher

PERCOTO. Der österreichische Verhaltensforscher Irenäus Eibl-Eibesfeldt, der spanische Schriftsteller und Übersetzer Javier Marías, die amerikanische Schriftstellerin und Aktivistin gegen den Welthunger Frances Moore-Lappé, sowie der italienische Architekt Renzo Piano sind mit dem Premio Nonino 2011 ausgezeichnet worden. Der 82jährige Eibl-Eibesfeldt ist als Schüler von Konrad Lorenz einer der bedeutendsten Verhaltensforscher des 20. Jahrhunderts; er gilt als Begründer der Humanethologie. Javier Marías (59) landete mit seinem 1992 erschienenen Roman „Mein Herz so weiß“ einen internationalen Erfolg. Mit dem angesehenen Kulturpreis werden herausragende Persönlichkeiten und kulturelle Initiativen aus Italien und der ganzen Welt geehrt. Ins Leben gerufen wurde die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung vor 35 Jahren im Auftrag der Grappa-Destillerie Nonino von dem italienischen Schriftsteller, Germanisten und Übersetzer Claudio Magris. Der heute 71jährige erhielt 2009 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. (tha)

 

Uwe Tellkamps Roman „Der Turm“ wird verfilmt

LEIPZIG. Der DDR-Endzeitroman „Der Turm“ des Dresdner Schriftstellers Uwe Tellkamp (42) wird in diesem Jahr fürs Fernsehen verfilmt. Die Dreharbeiten dafür sollen im Herbst beginnen, teilte der Mitteldeutsche Rundfunk mit. 2012 wird der Film dann als Zweiteiler in der ARD zu sehen sein. Produzent ist Nico Hofmann (51), der sich bereits mit vielfach gelobten TV-Filmen wie „Der Tunnel“, „Die Flucht“ und „Die Sturmflut“ einen Namen gemacht hat. Ein Regisseur steht noch nicht fest. Für sein 1.000-Seiten-Epos „Der Turm“ (JF 43/08) war Uwe Tellkamp 2008 mit dem Deutschen Buchpreis und im Jahr darauf mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgezeichnet worden. Eine Bühnenfassung des Vorwenderomans hatte im Oktober 2010 im Staatsschauspiel Dresden Premiere (JF 41/10). (tha)

 

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