© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/11 18. Februar 2011

Meldungen

Mehr Privatrechnungen bei Zahnarztbesuchen

KÖLN. Die Rechnungen nach der geltenden Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) sind für die Versicherten der Privaten Krankenversicherung (PKV) etwa 70 Prozent teurer als die vergleichbaren Positionen des Bewertungsmaßstabs (Bema) in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Dies ist das Ergebnis einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP). Eine durchschnittliche Zahnarztpraxis habe 2007 einen Umsatz von 462.000 Euro erzielt. „Im Jahr 2003 betrug der Anteil der Privatrechnungen am gesamten Umsatz noch 42,1 Prozent, im Jahr 2007 waren es schon 48,1 Prozent. Somit sind die Einnahmen aus der Privatliquidation nach GOZ deutlich stärker gestiegen als der Gesamtumsatz und auch stärker als der Reinerlös, der um elf Prozent gewachsen ist“, so das WIP.  Dieses höhere Kostenniveau betreffe inzwischen auch die 70,1 Millionen GKV-Mitglieder, denn diese müßten inzwischen den größten Teil ihrer Zahnarztleistungen selbst zahlen. „Über alle Neuversorgungen betrug der GOZ-Anteil am zahnärztlichen Honorar im Jahr 2005 62,1 Prozent, der Bema-Anteil nur noch 37,9 Prozent“, heißt es in der WIP-Analyse. Die von der Bundesregierung geplante GOZ-Novelle betrifft daher PKV- und GKV-Versicherte. (fis)  www.wip-pkv.de

 

Patientenberatung auf türkisch und russisch

KÖLN. Das von Ursula von der Leyen (CDU) geführte Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat im Februar ein neues Projekt für türkisch- und russischsprachige Zuwanderer in Deutschland gestartet. Danach kann sich dieser Personenkreis über seine Rechte und Pflichten im Krankheitsfall nun kostenlos telefonisch in der Heimatsprache beraten lassen. Auch die Verwandten der in Deutschland lebenden Türken, die wegen des deutsch-türkischen Sozialversicherungsabkommens von 1964 mitversichert sind, können sich nun dort beraten lassen. Die kostenlose Telefonnummer 0800 / 011 77 22 stand bislang nur in deutscher Sprache zur Verfügung. Das Beratungstelefon wird von der gemeinnützigen Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) in Berlin betrieben. (fis)

 

Zahl der Woche

Nahezu 4,2 Millionen der 8,8 Millionen in Deutschland privat Krankenversicherten waren 2009 beihilfeberechtigte Beamte, Pensionäre bzw. deren Familienangehörige. Der Rest sind Selbständige und Freiberufler sowie gutverdienende Arbeitnehmer. (Quelle: PKV-Verband)

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