© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/11 04. März 2011

Meldungen

In Deutschland leben 7,5 Millionen Analphabeten

BERLIN. In Deutschland gibt es mit 7,5 Millionen Menschen fast doppelt so viele Analphabeten wie bisher gedacht. Sie können keine zusammenhängenden Texte lesen oder schreiben. Das geht aus einer von der Universität Hamburg am Montag in Berlin präsentierten Analphabetismus-Studie hervor. Danach sind 60 Prozent dieser sogenannten funktionalen Analphabeten Männer, 40 Prozent Frauen. Menschen mit höherer Bildung stellen 12 Prozent der funktionalen Analphabeten. Zwei Millionen scheitern auch an einzelnen Sätzen und 300.000 Menschen an einzelnen Wörtern; sie sind vollständige Analphabeten. „Es gibt Analphabetismus in Deutschland in einer Größenordnung, die nicht mehr eine Nische darstellt“, erklärte Bildungsministerin Annette Schavan (CDU). Bund und Länder wollen nun gemeinsam mit Unternehmen, Gewerkschaften und Volkshochschulen ein Programm zur Alphabetisierung starten. Dafür will das Bildungsministerium 20 Millionen Euro bis 2014 bereitstellen. Für die Studie im Auftrag des Bundesbildungsministeriums hatte die Hamburger Professorin Anke Grotlüschen mehr als 8.000 Erwachsene befragt. Bisher gingen Schätzungen von etwa vier Millionen Menschen aus, die von funktionalem Analphabetismus betroffen sind, also noch mit einzelnen Sätzen umgehen können. (tha)

 

Siegfried Lenz erhält Programmschwerpunkt

HAMBURG. Zu Ehren von Siegfried Lenz, der am 17. März seinen 85. Geburtstag feiern kann, widmen der Fernsehsender Arte, das Erste und der Norddeutsche Rundfunk (NDR) dem Schriftsteller einen Programmschwerpunkt. Den Auftakt bildet am kommenden Sonntag (6. März) ein Radiointerview auf NDR Kultur, das Ulrich Wickert mit Lenz führt. Am 13. März zeigt Arte erst die Romanverfilmung „Die Auflehnung“ und anschließend die Dokumentation „Siegfried Lenz – Schriftsteller und Menschenfreund“ , in der unter anderem der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki sowie Günter Grass zu Wort kommen. Die ARD zeigt am 16. März „Das Feuerschiff“, am Tag darauf ist im NDR „Der Mann im Strom“ zu sehen. Zu einer Matinee am 20. März im Rolf-Liebermann-Studio in Hamburg werden unter anderem Bundespräsident Christian Wulff und Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) als Gäste erwartet. Lenz wird nach Angaben des Senders in der Matinee erstmals aus seinem noch unveröffentlichten Roman lesen, der im Herbst erscheint. Die Matinee wird live im NDR übertragen. Der 1926 im ostpreußischen Lyck geborene Lenz gehört zu den bedeutendsten deutschen Schriftstellern. Zu seinen bekanntesten Werken zählt der 1968 erschienene Roman „Deutschstunde“. (tha)

 

Klaus Florian Vogt singt Lohengrin in Bayreuth

BAYREUTH. Die Titelpartie in der umstrittenen „Lohengrin“-Inszenierung von Hans Neuenfels (JF 33/10) übernimmt bei den diesjährigen Richard-Wagner-Festspielen in Bayreuth der Tenor Klaus Florian Vogt. In dieser Rolle debütierte er 2002 am Theater Erfurt. Der 41jährige gilt als einer der besten Wagner-Sänger. In Bayreuth hatte er von 2007 bis 2010 den Walther von Stolzing in den „Meistersingern von Nürnberg“ gegeben. Derzeit steht er in Barcelona als Parsifal auf der Bühne. Die 100. Richard-Wagner-Festspiele werden am 25. Juli mit einer Neuinszenierung der Oper „Tannhäuser“ eröffnet, Regie führt der Berliner Bayreuth-Debütant Sebastian Baumgarten. (tha)

 

Sprachpranger

Post-Tower

Bezeichnung für das Hochhaus mit der Zentrale des Logistikkonzerns Deutsche Post DHL in Bonn

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