© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  11/11 11. März 2011

Unsinn der Woche
Grüne Angst vor Überfremdung
Marcus Schmidt

Früher, in der guten alten Zeit, war Kreuzberg für Linke ein kuscheliger Multikulti-Stadtteil, in dem die Welt noch in Ordnung war. Doch spätestens seit dem Fall der Mauer ist es damit vorbei. Die sonderbare Mischung aus linken deutschen Weltverbesserern und anatolischen Zuwanderern ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten kräftig durcheinandergeraten. Neben zahlreichen „Besserverdienern“ aus dem Westen bevölkern seit einiger Zeit verstärkt junge und oft sehr laute Touristen Kreuzberg.

Grund genug für die Grünen, vergangene Woche zu einer Krisensitzung zu laden. Titel: „Hilfe, die Touris kommen“. In Berlin ernteten die „Alternativen“ dafür Hohn und Spott. Schnell fiel in den Medien das böse Wort von der „Fremdenfeindlichkeit“. Dabei haben sich die Grünen nur an das einfache Motto gehalten: Überfremdung gibt es nicht – solange man nicht selbst von ihr betroffen ist.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen