© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  11/11 11. März 2011

Meldungen

Faschisten zelebrieren ihren „Marsch auf Bozen“

Bozen. Am Wochenende präsentierte sich die Hauptstadt der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol im Belagerungszustand. Grund: Die rechtsextreme Kulturvereinigung „Casa Pound Italia“ hatte zum Protestmarsch gegen die Entschärfung und Entfernung faschistischer Denkmäler (JF 6/11) aufgerufen, und Anhänger der Neofaschisten aus ganz Italien waren dem Ruf gefolgt. Insgesamt 1.200 vor allem junge Anhänger zogen schweigend in perfekter Choreographie vom „Siegesdenkmal“ über den Mazziniplatz wieder zurück zum Siegesplatz, dem Zentrum des italienischen Teils der Stadt. Dabei wollte man, wie Casa-Pound-Führer Iannone betonte, nicht gegen die deutschen Südtiroler demonstrieren, sondern gegen die eigene Regierung, die die Italiener Südtirols verraten würde. Um den „guten Willen“ zu beweisen, wurde der Demonstration ein Transparent in deutscher Sprache vorangetragen „Gegen eure Arroganz – Für das Zusammenleben“. Zeitgleich demonstrierten etwa 200 Anhänger italienischer Linksparteien, die ebenfalls gegen die Entschärfung der Denkmäler eintreten, um das „gute Zusammenleben der Volksgruppen“ nicht zu stören, gegen den rechten Aufmarsch. Zusammenstöße blieben aus. Die deutschen Bozner blieben den Kundgebungen fern. Parallel dazu sprach der Landtagsabgeordnete der Südtiroler Freiheit, Sven Knoll, von einem „Tag der Schande“. (hg)

 

Wilders:  Achtungserfolg bei Regionalwahlen 

DEN HAAG. Mit rund zwölf Prozent der Stimmen hat die „Partei für die Freiheit“ (PVV) des Islamkritikers Geert Wilders bei den Provinzwahlen in den Niederlanden einen Achtungserfolg erzielt. Die PVV ist zum ersten Mal bei den Regionalwahlen angetreten und erzielte aus dem Stand zehn Mandate im Oberhaus. Großer Verlierer sind die Christdemokraten (CDA), die zehn ihrer 21 Sitze abgeben mußte. Da jedoch auch die Rechtsliberalen (VVD) ihre Sitzzahl nur um zwei erhöhen konnten, verfügt die von Wilders tolerierte VVD-CDA-Minderheitsregierung nur über 37 der insgesamt 75 Sitze im Oberhaus und hätte die Mehrheit verfehlt. Klarheit darüber wird es aber erst Ende Mai geben, wenn die gewählten Vertreter der Provinzparlamente ihre Stimme für die Abgeordneten der Ersten Kammer abgeben. (ctw)

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