© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  11/11 11. März 2011

Meldungen

Orthodoxe Okkupation der Kirche in Arnau

PINNEBERG. Rußland ist kein Rechtsstaat. Schon gar nicht an der westlichen Peripherie des Riesenreiches, in der Exklave Kaliningrad. Diese Erfahrung macht seit Monaten das Kuratorium Arnau e. V., das sich der Erhaltung eines Kulturdenkmals zur Aufgabe gemacht hat, der St. Katharinen-Kirche in Arnau nahe Königsberg. Wie der Vorsitzende des Kuratoriums, der Kieler Anglist Walter T. Rix, in einem Lagebericht bereits im Sommer 2010 in Aussicht stellte (JF 25/10), ist es der Russisch Orthodoxen Kirche (ROK) inzwischen gelungen, den historischen Sakralbau rechtswidrig in Beschlag zu nehmen. Die Restaurierungen des Kuratoriums wurden teilweise durch vandalistische Baumaßnahmen der ROK zunichte gemacht. Dagegen organisierter öffentlicher Protest endete in Kaliningrad mit Festnahmen. Ein Protestbrief russischer Künstler und Intellektueller an Ministerpräsident Putin blieb unbeantwortet. Ähnlich gesetzwidrig habe die ROK mittlerweile auf die Kirche in Heinrichswald (Elchniederung) zugegriffen. Dank energischer litauischer Proteste mißlang vorläufig nur die ROK-Okkupation der Kirche von Tollmingkehmen bei Goldap. Dort wirkte im 18. Jahrhundert Christian Donalitius, der der litauischen Sprach- und Literaturgeschichte zugehört. Die Übernahmepläne der ROK hätten darum in Litauen einen „Sturm der Entrüstung“ entfacht (Unser schönes Samland, Folge 189/2011). (ob) www.kuratorium-arnau.net

 

Erste Sätze

Ich begann dieses Buch im Frieden und mußte es mitten im Kriege beenden.

Helene von Nostitz:  Festliches Dresden. Die Stadt August des Starken, Berlin 1941

 

Historisches Kalenderblatt

16. März 1951: Die Alliierte Hohe Kommission beziffert die Höhe der durch die Bundesrepublik aufzuwendenden Besatzungskosten auf 6,6 Milliarden Mark. Damit belastet diese Position den Bundeshaushalt (1951/52: knapp zwanzig Milliarden Mark) erheblich.

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