© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/11 25. März 2011

Meldungen

Lammert kritisiert „Entertainisierung“

HAMBURG. Bundestagspräsident Norbert Lammert (62) hat sich für weniger Politiker in den Gremien von ARD und ZDF ausgesprochen. Er würde es nicht bedauern, wenn man sich zu einer Reduzierung der Präsenz von Politikern in den öffentlich-rechtlichen Sendern entschließen könnte, sagte der CDU-Politiker dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. „Ich halte die starke Präsenz der Politik in diesen Gremien ganz und gar nicht für einen Vorteil, sondern eher für ein Handicap.“ Sie führe bei den Politikern zu einer Zögerlichkeit, ihre Erwartungen an die Sender zu artikulieren. Zugleich kritisierte Lammert die „Entertainisierung“ von Politik. Zu der „anschwellenden Flut“ von Polit-Talkshows in der ARD sagte er: „Sie simulieren nur politische Debatten. In Wahrheit benutzen sie Politik zu Unterhaltungszwecken“. In den Medien gebe es einen „erdrückenden Trend, der Unterhaltung gegenüber der Information den Vorrang zu geben, den Bildern gegenüber den Texten, den Überschriften gegenüber den Sachverhalten, den Schlagzeilen gegenüber der Analyse“. (tha)

 

Peter Ramsauer ist „Sprachwahrer 2010“

ERLANGEN. Zum „Sprachwahrer des Jahres 2010“ hat die Deutsche Sprachwelt Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer auserkoren. Bei der Wahl der vierteljährlich erscheinenden Sprachzeitung kam Ramsauer mit 25,3 Prozent der Stimmen aufgrund seiner Anfang 2010 gestarteten „Deutsch-Initiative“ auf den ersten Platz, gefolgt von dem ehemaligen Bürgerrechtler Joachim Gauck (18,2 Prozent). Der ZDF-Moderator Peter Hahne und der Dichter Günter B. Merkel teilen sich mit jeweils 16,7 Prozent den dritten Platz. Mit Ramsauer gebe es einen verläßlichen Anwalt der deutschen Sprache in der Bundesregierung, erklärte der Schriftleiter der Deutschen Sprachwelt, Thomas Paulwitz. In seinem Ministerium würden entbehrliche Anglizismen getilgt. So sei aus dem „Travel Management“ die „Reisestelle“ geworden. Der Reifenhersteller Goodyear habe auf Ramsauers Veranlassung den „Highway Hero“, einen Preis für selbstloses Handeln im Straßenverkehr, in „Held der Straße“ umbenennen müssen. Ramsauer setze sich außerdem dafür ein, daß die Deutsche Bahn (DB) weniger „Denglisch“ verwendet. Die Auszeichnung „Sprachwahrer des Jahres“ erhielten bisher zum Beispiel Karl-Theodor zu Guttenberg, Papst Benedikt XVI. und der Dichter Reiner Kunze. (JF)  www.deutschesprachwelt.de

 

Die meisten entspannen vor dem Fernseher

BAIERBRUNN. Die meisten Deutschen ruhen am liebsten vor der Flimmerkiste aus. Fast drei Viertel (73,3 Prozent) der Befragten einer repräsentativen Umfrage der Zeitschrift Apotheken Umschau nutzen das Fernsehen regelmäßig zur Entspannung in der Freizeit. Etwas weniger als zwei Drittel (62,4 Prozent) hören Musik oder erholen sich bei Treffen mit Freunden (60,7 Prozent). In der Hitliste der bevorzugten Entspannungsmethoden folgen das Lesen von Zeitungen und Zeitschriften (57,3 Prozent), Faulenzen und Nichtstun (52,6 Prozent) sowie das Spazierengehen (44,6 Prozent). Nach Bücherlesen (43,4 Prozent) und Unternehmungen mit der Familie (35,3 Prozent) liegt mit einem Anteil von etwas mehr als 30 Prozent (32,4 Prozent) das Surfen im Internet auf Platz neun der Beliebtheitsskala. Es liegt fast gleichauf mit Gartenarbeit (31,8 Prozent), Sport (30,2 Prozent) und dem Betrachten von Videos oder DVDs (30 Prozent). (idea)

 

Sprachpranger

Alex Stylebar

Name eines Friseur- und Kosmetikgeschäfts im Berliner Bezirk Wilmersdorf

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