© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/11 25. März 2011

Meldungen

Jungen sind motorisch leistungsfähiger

HAMBURG. Nicht selten kann Wissenschaft aus der Lebenserfahrung erwachsene „Vorurteile“ mit lautem Begriffsgeklingel nur bescheiden bestätigen. Wer etwa glaubt, daß eine altersgemäße motorische Entwicklung bei übergewichtigen Kindern, die den ganzen Tag vor dem Fernsehen, PC oder an der Spielkonsole hocken und die keinen „organisierten Sport“ treiben, erheblich gestört ist, der kann sich dies nun durch eine aufwendige Untersuchung von Claudia Augste und David Jaitner vom Institut für Sportwissenschaft in Augsburg „empirisch“ bestätigen lassen. Abgesehen von solchen überraschungsfreien Resultaten warten die beiden Forscher aber – fast im Kleingedruckten – mit einer Erkenntnis auf, die für die Bundeswehr, vor allem für die Ausbildungsplanung der Seekadetten auf der „Gorch Fock“ von Interesse sein dürfte: Im Bereich der „geschlechtsspezifischen Unterscheidung“ überwiegen die Befunde, die eine von pädagogischen und sozialen Einflüssen unabhängige „höhere motorische Leistungsfähigkeit bei Jungen“ ausweisen. (wm)

 

„Open Data“: Ein kühner Ritt auf der Datenwelle

BERLIN. Deutschland stellt die Weichen für eine Umwälzung der Wissenschaftslandschaft. Angestoßen von Geowissenschaftlern und Astrophysikern, die unvorstellbare Datenmassen zu meistern haben, verfolgen die großen Wissenschaftsorganisationen (DFG, Max-Planck-, Helmholtz-Gesellschaft) das Konzept „Open Data“. Ermöglicht werde damit der offene Zugang zu einem Maximum an Forschungsdaten. Auch die EU-Kommission hat sich zum „Ritt auf der Datenwelle“ entschlossen. Dieser „große Sprung“ solle aus dem besser informierten auch den politisch aktiveren Bürger machen. Und der Zugang zu allen Forschungsdaten lasse dann politische Entscheidungen „fundierter, transparenter“ erscheinen. Damit gewinne Politik wieder an „Glaubwürdigkeit“. Eine kühne These, da es Politikern kaum an Informationen, aber stets an der Fähigkeit mangelt, sie in vernünftige Politik umzusetzen. (wm)

 

Auf dem Sprung zum Quantencomputer

München. Deutschen Physikern ist die Neuordnung einzelner Atome in Lichtgittern gelungen. Daraus ergeben sich neue Perspektiven für den Bau eines Quantencomputers. Die Forscher Stefan Kuhr und Immanuel Bloch des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik konnten erstmals einzelne Atome mit Laserlicht ansprechen und in beliebigen Strukturen anordnen. Wiederholte Experimente bestätigten eine Adressiergenauigkeit von 95 Prozent. Nach Kuhr steht die Quanteninformationsverarbeitung damit vor einem Quantensprung. (cs)

 

Erkenntnis

„Wenn die nächste Revolution in der Physik kommt, wird sie noch weiter vom gesunden Menschenverstand entfernt sein.“

Anthony James Leggett, Jahrgang 1938, Physik-Nobelpreis 2003 für seine Forschungen auf dem Gebiet der Suprafluidität,  Quelle: Science ORF

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