© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/11 25. März 2011

Leserbriefe

Zu: „Der Moloch in der Krise“ von Günther Deschner, JF 12/11

Wider Verfassung und Vernunft

Nun soll also doch der katastrophale Euro-Pakt Wirklichkeit werden: ein grober Verstoß gegen unsere eigene, die europäische Verfassung und gegen jede wirtschaftliche Vernunft. Durch den nunmehr definitiven Ruin des Euro wird Deutschland, das ja für den größten Teil der Verluste der bankrotten Staaten bürgt, ein immenser Schaden zugefügt. Die angedrohten Sanktionen für Währungssünder sind geradezu lächerlich, da sie wie bisher schon nie durchgesetzt werden.Dies ist ein verantwortungsloses Abenteuer. Merkel muß zurücktreten!

Herbert Gaiser, München

 

 

Zu: „Fukushima als Menetekel“ von Dieter Stein, JF 12/11

Vorauseilender Gehorsam unklug

Auch wenn Deutschland alle Atomkraftwerke abschaltet, um dann teuren Strom aus dem Ausland zu kaufen, ist noch lange nicht gesagt, daß wir von radioaktiven Strahlen verschont bleiben, solange Nachbarstaaten wie zum Beispiel Tschechien und Frankreich oder auch Rußland nicht ihre – zum Teil viel unsichereren – AKW abschaffen. Da dies nie der Fall sein wird, wäre es unklug, sich im voraus von der Kernenergie zu trennen.

Kurt und Renate Alt, Leipzig

 

 

Zu: „Ein Kontinent unter Generalverdacht“ von Henning Hoffgard, JF 12/11

Gemeinschaft statt Gesellschaft

Man kann natürlich nicht von der Friedrich-Ebert-Stiftung erwarten, daß sie eine Studie über ausufernden Linksextremismus erstellen läßt. Man kann aber erwarten, daß eine den wissenschaftlichen Anspruch erhebende Untersuchung es unterläßt, die von mehr als einem Drittel der Bevölkerung begründete Befürchtung bezüglich Überfremdung als Zustimmung für eine antidemokratische, ausländerfeindliche und rassistische Haltung deutet. Auch ich ziehe eine starke Volksgemeinschaft einer bunten Gesellschaft vor und finde die Sehnsucht nach einem selbstbewußten und deutsche Interessen vertretenden Staat legitim und notwendig.

Prof. Dr. Konrad Zimmer, Königsberg in Franken

 

 

Zu: „Ökologen gegen E10“ von Volker Kempf, JF 12/11

Schuldig, schädlich und schlecht

Den E10-Kraftstoff werde ich nie kaufen! Dessen Treibstoffzusatz ist nicht nur schädlich für meinen Motor und schlecht für die Kilometerleistung meines Autos, sondern ich würde mich mit dem Kauf dieses Kraftstoffes auch für den Lebensmittelentzug für die eine Milliarde hungernder Menschen und die Umweltschäden durch die Monokultur des Anbaus von Energiepflanzen auf der Erde schuldig fühlen und mir entsprechend verkommen vorkommen. Ich kann die Menschen nicht verstehen, die den E10-Kraftstoff trotz all dieser Nachteile befürworten.

Jürgen Schulz, Buchholz

 

 

Zu: „Das Auge wählt mit“ von Christian Vollradt, JF 11/11

Regieren nach Gutmenschenart

Der Normalbürger hat weder Zeit noch Gelegenheit, aus dem Gespinst von Halbwahrheiten und Lügen in den Medien die Wahrheit herauszufiltern, zumal Eloquenz und gutes Aussehen die Politik bestimmen. Gepaart mit einem Schuß Heuchelei macht das den idealen Gutmenschen. Preußische Tugenden wie Aufrichtigkeit oder Diener des Volkes zu sein, sind da eher hinderlich. Auf Politiker, die ihren Amtseid ernst nehmen, warten von der Talmi-Elite gesponserte Nazi- und Rassismuskeulen. Schon Franz Josef Strauß hat davor gewarnt, daß die heute metastatisch unser Land zersetzenden 68er-Altrevoluzzer und ihre Epigonen der sichere Tod unseres Volkes sind. Wir erleben Politdarsteller ohne Profil und Schatten – und unser Land bewegt sich immer weiter nach links in den Neosozialismus nach Gutmenschenart.

Hardo Obergefell, Duisburg

 

 

Zur Meldung: „Islam: Polenz wirbt für Verständnis“, JF 11/11

Polenz‘ kriecherische Toleranz

An Herrn Polenz Adresse sei gesagt: Die Kirchen sollen Jesus Christus proklamieren und nicht Reklame für den Islam machen. Christentum und Islam sind nicht kompatibel, wie insbesondere Muslime bestätigen könnten. Die auf einer kriecherischen Toleranz beruhende und von meist linken Kirchenleuten in Szene gesetzte Polit-Ökumene (ein und derselbe Gott für Christen, Juden und Muslime) ist eine untaugliche Konstruktion.

Günther Rose, Norden

 

Situation der Christen vergessen

CDU-Politiker Polenz sollte sich besser informieren über die weltweit mehr als bedenkliche Situation der Christen. Es wäre ihm dringend geraten, sich beispielsweise mit der „Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte“ (IGFM), mit „Kirche in Not“ oder mit „idea“ (Herausgeber vom „Jahrbuch zur Christenverfolgung heute“) in Verbindung zu setzen, um etwas über unrechtmäßige Personenurteile, Lügen über Christen, Gefängnis, Enteignung und Mord an Christen in islamischen Ländern zu erfahren.

Stattdessen heißen die Multikulti-Apologeten fragwürdige Moscheebauten in Deutschland willkommen, wie etwa in München („Geldgeber aus dem Morgenland“, JF 9/11). Was wäre es indes für ein großes Fest, wenn die erste neu erbaute christliche Kirche in der Türkei unter dem Beisein deutscher Würdenträger eingeweiht würde? Bloßes Wunschdenken! Dabei wäre es ja mal an der Zeit, nachdem dort die letzte Kirche etwa um das Jahr 1925 genehmigt wurde, während hierzulande die Moscheen geradezu aus dem Boden schießen.

Gerd Müller, Frankenthal

 

 

Zu: „Pankraz, Mephisto und der Tod des Doktortitels“, JF 11/11

Ausgerechnet bei Guttenberg

Ach, immer alles so gut und richtig, und ausgerechnet in einer Guttenberg-Kolumne eine falsche Quelle unseres geschätzten Doktor Zehm. „Ein Titel muß sie erste vertraulich machen“, sagt Mephisto mitnichten zu Faust, sondern zum Studiosus in der Studierzimmer-Szene.

Gudrun Brunner, München

 

Eine Frage der „Studienberatung“

Da hat mich aber Pankraz enttäuscht, wenn er meint, Faust müsse erst noch seinen Doktor machen – hat Faust doch schon im Eingangsmonolog gesagt: „heiße Magister, heiße Doktor gar / und ziehe nun schon an die zehen Jahr / herauf, herab und quer und krum / meine Schüler an der Nase herum.“ Der zitierte Satz („Ein Titel muß sie erste vertraulich machen, / daß Eure Kunst viel Künste übersteigt“) ist Teil der „Studienberatung“, die der als Faust verkleidete Mephisto einem unsicheren Schüler zuteil werden läßt und ihn auch damit für das Studium der Medizin begeistert.  

Prof. Rudolf Flechsig, Wilhelmshaven

 

„Faust“ paßt nicht auf das Auge

Keinesfalls hat Faust Mephisto gefragt, wie er an Margarete herankommen kann, vielmehr hat Faust in der „Hexenküche“ einen „Trank“ bekommen, mit dem er „Bald Helenen in jedem Weibe“ sieht (Vers 2604). Direkt danach beginnt die Szene „Straße“. Ganz im Gegensatz zu Pankraz’ Annahme reagiert Margarete keineswegs auf den Doktortitel, sondern auf die soziale Hochschätzung durch Fausts Anrede „Fräulein“ (Vers 2605), unterstützt durch die kupplerische Frau Marthe „Der Herr dich für ein Fräulein hält“ (Vers 2903) – kurz: Pankraz reitet auf dem Doktortitel herum, während Margarete im Faust zunächst durch aristokratische Schmeichelei beeindruckt wird.

Dr. Ottmar Hertkorn, Paderborn

 

 

Zu: Die Canossa-Republik“ von Klaus Hornung, JF 11/11

Nicht dichten, sondern stänkern

Der Bericht von Klaus Hornung hat mich sehr bewegt. Ich bin mit dem Autor derselbe Jahrgang und fühle mich ihm verbunden – als Zeitzeuge einer Generation mit unverfälschten Erinnerungen aus der Kindheit im Nazireich im Frieden und den ersten Kriegsjahren ab 1939. Ostern 1961 bin ich über das Schlupfloch Berlin mit zwei Kindern in die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland Adenauerscher Prägung geflohen. Doch seit Jahren erlebe ich eine „Umwertung aller Werte“. Aus dem Land der „Dichter und Denker“ ist das Land der „Diskutierer und Stänker“ geworden.               

Dr. Ortwin Hinze, Löhne

 

Einseitig und indoktrinierend

Gratulation zu dieser scharfsinnigen Analyse. In der Dekade nach Kriegsende, vielleicht noch etwas länger, war der Umgang mit der jüngsten deutschen Geschichte sachlicher und – ich möchte fast sagen – ungezwungener als man sich das heute vorstellen kann. Ich hatte das große Glück in der Oberstufe bis zum Abitur 1955 Geschichtsunterricht bei Andreas Hillgruber gehabt zu haben. Als junger Lehrer hatte er den Mut, das Dritte Reich zu behandeln, von seiner Entstehung bis zum Ende, das wir alle miterlebt hatten. Da wurde Negatives nicht beschönigt und Positives nicht ausgeblendet. Auch Eugen Kogon habe ich als Student erlebt.

Was dann meine Kinder in der Schule zu hören bekamen, war einseitig, indoktrinierend und beleidigend für die Großeltern. In diesem politisch korrekten Schuldkult wird immer noch und immer mehr von Deutschen auf Deutsche eingeprügelt. Die selbsternannten Hüter der veröffentlichten Meinung sorgen durch ständig neue Berichte in den Medien für Nachschub. Es scheint kein Ende in Sicht. Dieses stereotype Einreden vermeintlich ewiger, unlöschbarer Schuld zeigt Wirkung – freilich eine andere als gewünscht. Kein junger Mensch kann die angebliche Verpflichtung zur Buße von Taten verstehen, die begangen wurden, als seine Eltern noch gar nicht geboren waren. Der Gipfel des Unverstandes ist ja zu verlangen, daß sich auch die Kinder von Einwanderern zu dieser „Schuld“ bekennen sollen.

Rudolf Zumann, Nieder-Olm

 

 

Zu: „Die zwanghafte Suche nach Originalität“ von Karlheinz Weißmann, JF 10/11

Lektüre für den Erstickungstod

Patrick Bahners ist in meinen Augen ein politisch korrekter Denker, der unreal, also nicht praktisch denken gelernt hat. Er vergißt, daß wir seit längerem schon von südländischen und anderen Völkern zuerst umarmt und dann schließlich erdrückt werden.     

Jürgen Vogt, Weyhe

 

 

Zu: „Zum Schämen“ von Rolf Dressler, JF 10/11

Empörung ist hier wirkungslos

Die Empörung im Fall Thierse ist insofern wirkungslos, als ebensowenig wie „die Kutte den Mönch“ ein politisches Amt einen Demokraten „macht“. Landwirte wissen, daß man vom Ochsen nicht mehr verlangen kann als Rindfleisch. Das gilt auch für jene, die Enno von Loewenstern einst begrifflich als „Diäten-Zombies“ faßte.

Reinhard Otto, Hamburg

 

 

Zu: „‘Ihr seid meine Staatsbürger’“ von Henning Hoffgaard, JF 10/11

Jetzt ist Zeit zur Repatriierung

Deutsche Politiker, welche die Interessen ihrer Wähler vertreten, wissen, daß wir nicht mehr „Integration“ brauchen – die zum größten Teil ohnehin nur auf Förderung der Islamisierung hinausläuft. Einwanderer, die nach zehn Jahren immer noch nicht Deutsch sprechen, sondern lieber den Sozialstaat ausbeuten und zudem Kopftuch tragen beziehungsweise dessen Tragen anordnen, um sich bewußt von uns abzugrenzen, sind konsequent zu repatriieren. Volksvertreter, die nicht entsprechend handeln, verdienen diese Bezeichnung nicht.

Robert Weller, Ginsheim

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Die Leere nach  dem Rücktritt“, JF 10/11

„Legal“ erkaufte Doktortitel

Auf eine Tatsache bleibt in der Causa Guttenberg noch hinzuweisen: Wie viele Doktortitel sind bislang auf ganz „legalem“ Wege erstellt und erkauft worden? Also bitte, laßt endlich die Kirche im Dorf!          

Margot Mahner, Bremen

 

Nicht den Ausgang vergessen

Man kann sicher geteilter Meinung darüber sein, ob von Guttenberg zurücktreten sollte oder nicht. Es darf in der Diskussion aber nicht vergessen werden, daß offensichtlich nach Fakten gesucht worden ist, mit deren Hilfe man einen Hoffnungsträger der CDU/CSU endlich zur Strecke bringen kann.

Dr. Theodor Seidel, Berlin

 

 

Zu: „Wo der Schlaf dem Erwachen weicht“ von Wolfgang Saur, JF 9/11

Objektive Würdigung heute selten

Dies war eine objektive, umfassende Würdigung von Rudolf Steiner und der Anthroposophie, wie sie heute nur noch selten vorkommt. Steiner wollte sicher nicht verehrt, sondern verstanden werden. Um ein Verständnis für eine geistige Weltanschauung geht es gerade heute, in unserer materialistischen, ungeistigen, von Egoismus und Raffgier geprägten Menschheit.            

Norbert Schenkel, Lauda-Königshofen

 

 

Zu: „Überlebensängste“ von Gernot Hüttig, JF 9/11

Dinge dreist auf den Kopf gestellt

Hüttig stellt die Dinge dreist auf den Kopf. Die letzten Angriffskriege gegen „die islamische Welt“ liegen Jahrhunderte zurück. Die Reconquista in Spanien war Antwort auf muslimische Eroberungen. Kuweit, Irak-Krieg und IranKonflikt hatten nichts mit Religion zu tun. Außerdem galten selbst in den toleranten Phasen des Islam die dort lebenden Nichtmuslime als Menschen zweiter Klasse. Islamische „kulturelle Kernbestände“ wie Frauendiskriminierung und „Religionsfreiheit“ nur in Richtung Islam sollten für ein abendländisches Denken obsolet sein. Nicht zu vergessen der Umstand, demzufolge in allen islamischen Ländern Christen mehr oder weniger diskriminiert werden. Die von Mord und Todesstrafe bedrohten Christen lernen leider die – laut Hüttig – „erstaunlich friedfertigen Muslime“ ganz anders kennen.       

Dr. Rainer Zoch, Neuwied-Oberbieber

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