© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/11 08. April 2011

Frauenquote in Unternehmen
Unfreie Wirtschaft
von Mechthild Löhr

Seit Jahren haben sich die Parteien dem Quotenwahn verschrieben.  Spitzenpolitikerinnen, die ihr Amt nicht zuletzt der Frauenquote verdanken, haben nun die Wirtschaft als neues Feminisierungziel ins Visier genommen. Als erstes trifft es die rund 1.000 börsennotierten Unternehmen im Lande, die über Vorstände und Aufsichtsräte verfügen. Eine freiwillige Verdreifachung bis 2013 bedeutet für viele Manager, die  Fünfjahresverträge haben, daß es bald eng wird mit ihrer beruflichen Zukunft. 30 Prozent Frauen bis 2018 würden konkret bedeuten, daß zukünftig die meisten Einstellungsentscheidungen bei Führungskräften vor allem nach dem Kriterium des Geschlechts fallen.

Die „freie“ Wirtschaft wird sich freuen und manche Aktiengesellschaft über Standortwechsel nachdenken. Denn in Branchen wie der Metallindustrie, bei Energieunternehmen, Logistik oder IT- und Telekommunikation dominieren auf den Chefetagen neben Betriebswirten meist Ingenieure und Techniker. Gerade diese Studiengänge wollten und wollen viele Frauen bisher freiwillig nicht wählen. Konsequenterweise sollte also die Politik bald auch die Studienfächer nach Geschlecht zuteilen! Es dämmert eine neue Staatswirtschaft herauf.

 

Mechthild Löhr ist Personal- und Unternehmensberaterin und Bundesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL).

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