© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/11 15. April 2011

Meldungen

Ungarn: Zentrum für Stammzellforschung

DEBREZIN. Die Universität im ostungarischen Debrezin (Debrecen) entwickelt sich zu einem Zentrum der Stammzellforschung. Für das neue Laborprojekt flossen EU-Mittel in Höhe von 2,2 Millionen Euro, der ungarische Staat investierte weitere 177 Millionen Forint (665.000 Euro). Der Leiter der Forschungsgruppe, der Molukularbiologe István Szatmári, war wie die meisten seiner acht Kollegen bislang in den USA und anderen Ländern tätig. Am Zentrum für Molekularmedizin der Uni Debrecen darf im Gegensatz zu Deutschland auch mit menschlichen embryonalen Stammzellen geforscht werden. Die EU hat in ihrem 51 Milliarden Euro großen Forschungsetat für die Jahre 2007 bis 2013 bis zu 50 Millionen Euro für die Förderung der Stammzellforschung reserviert. (fis)

 

Bartenwalrelikte als Zeugen der Erdneuzeit

BERLIN. Nach 1945 als eigenständige Wissenschaft von der Geologie emanzipiert, kann die Paläontologie heute Fauna, Flora und Klima vor allem der Erdneuzeit (der letzten 60 Millionen Jahre) mit einem kaum noch zu perfektionierenden Instrumentarium sondieren. Dies illustriert die Detailstudie von Oliver Hampe und Indira Ritsche über die Bartenwalfauna, deren Relikte 1978 bei Sittensen geborgen wurden und die im Bachmann-Museum in Bremervörde zu bestaunen sind. Daher konnte es den beiden Berliner Forschern nur um eine generische Zuordnung zu den im 19. Jahrhundert bei Antwerpen entdeckten fossilen Walüberresten gehen. Immerhin erweitern sie unsere Kenntnis des Verbreitungsraumes der Bartenwale um eine niedersächsische Komponente (Zeitschrift für Geologische Wissenschaft, 2/11). (fh)

 

Nutzen und Kosten der Kundschafter im Kosmos

LEINFELDEN. Einer Gallup-Umfrage von 2009 zufolge halten drei Viertel der Deutschen Raumfahrt für bedeutsam, weil sie das menschliche Wissen erweitere. Dies zeuge von einem grundlegenden Bedürfnis, den Kosmos zu ergünden, so der Wissenschaftsjournalist Thomas Bührke (Bild der Wissenschaft, 4/11). Dabei scheine der wirtschaftliche Nutzen außer Betracht zu bleiben. Obwohl dieser, so Bührke mit Blick auf die Satellitentechnik, nur in der unbemannten Raumfahrt die Kosten um ein Vielfaches aufwiege. Von der bemannten Raumfahrt, für die Deutschland 2010 etwa 120 Millionen Euro ausgab, sei dies nicht zu erhoffen. Trotzdem bedauert er die Stornierung des Constellation-Programms der Nasa, das eine Mondstation und eine Mars-Reise vorsah. Dies sei ein Rückschlag für jene, die mit Carl-Friedrich Gethmann Raumfahrt als Mission zur „Verwirklichung einer kosmischen Kultur“ verstehen. (jr)

 

Erkenntnis

„Die ganze Lehre von den Menschenrechten fällt zusammen, wenn wir nicht allen fühlenden Wesen ein Recht auf Verschonung von allem unnötigen Leid zuerkennen.“

Magnus Schwantje (1877–1959), Gründer der deutschen Gesellschaft zur Förderung des Tierschutzes

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