© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/11 06. Mai 2011

Meldungen

Treitschkestraße wird umbenannt

HEIDELBERG. Die nach dem Historiker Heinrich von Treitschke benannte Straße in Heidelberg wird umbenannt. Oberbürgermeister Eckart Würzner (parteilos) kündigte in der vergangenen Woche den Namenswechsel noch für dieses Jahr an. Die Grünen, die Grüne Alternative Liste, die Bunte Linke und andere Stadtfraktionen hatten dies zuvor in einem Antrag gefordert. Ein bei der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg in Auftrag gegebenes Gutachten riet ebenfalls zur Umbenennung der Treitschkestraße. Als Grund wurde vor allem Treitschkes meist verkürzt wiedergegebener Ausspruch „Die Juden sind unser Unglück“ genannt, der im Nationalsozialismus aufgegriffen wurde. Treitschke selbst sah sich allerdings nicht als Antisemit, forderte aber die völlige Assimilation der Juden. Als neue Namensgeber für die Straße stehen der Journalist Max Oppenheimer, der Publizist Julius Gumbel und die Philosophin Hannah Arendt zur Debatte. (FA)

 

Straßennamen: CDU fordert Überprüfung

Potsdam. Die brandenburgische CDU-Fraktionsvorsitzende, Saskia Ludwig, hat eine Überprüfung von Straßen gefordert, die nach SED-Politikern, russischen Militärs, ehemaligen Stasi-Mitarbeitern und „anerkannten Kommunisten“ benannt sind. Zudem möchte die Parlamentarierin in einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung wissen, welche Straßen und Plätze im Gegenzug nach deutschen Wissenschaftlern, preußischen Künstlern und Widerstandskämpfern, besonders aus dem Kreis der „Verschwörer um Graf Stauffenberg“, umbenannt wurden. (ho)

 

Marsch für die Freiheit droht Blockade

Köln. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Köln hat zur Blockade des „Marschs für die Freiheit“ der Bürgerbewegung Pro NRW am Sonnabend aufgerufen. GdP-Kreisgruppensprecher Gerd Diefenthaler sagte der JUNGEN FREIHEIT, die GdP-Köln mache sich „im Rahmen der Rechtssprechung“ für Blockaden der genehmigten Demonstrationsroute stark. Kritik übte der GdP-Sprecher am Veranstaltungsort der Demonstration, der Deutzer Freiheit. Daß die „Braunen“ ausgerechnet an einem Ort „aufmarschieren“ wollten, von dem aus „Züge nach Auschwitz“ fuhren, sei unverständlich. Zusammen mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund und der linksextremistischen „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten Köln“ hatte die GdP-Köln einen Aufruf unterzeichnet, in dem es heißt: „Wir dulden keinen Marsch der Rechten in die Innenstadt.“ Mit dem „Marsch für die Freiheit“ will die Bürgerbewegung für die Meinungsfreiheit und gegen die „Political Correctness“ demonstrieren. Dazu erwartet Pro-NRW zahlreiche Teilnehmer aus ganz Europa. (ho)

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