© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/11 06. Mai 2011

Meldungen

Sieg für Konservative, Linke klar vor Liberalen

OTTAWA. Die wirtschaftsliberalen Konservativen von Premier Stephen Harper haben die vorgezogenen Parlamentswahlen in Kanada mit 40 Prozent klar gewonnen. Wegen des Mehrheitswahlrechts hat Harper künftig mit 167 (+24) von 308 Sitzen sogar eine komfortable Regierungsmehrheit. Erstmals zweitstärkste Kraft wurde die linke NDP von Jack Layton mit 31 Prozent (102 Sitze/+66). Layton hatte den Ausbau des Sozialstaates und den Truppenabzug aus Afghanistan versprochen. Die jahrzehntelang regierenden Liberalen kommen nur noch auf 19 Prozent (34 Sitze/-43). Die Grünen (landesweit vier Prozent) konnten mit Elizabeth May in British Columbia erstmals einen Sitz erobern. Ein Wahldebakel erlitt der für die Unabhängigkeit Québecs kämpfende Bloc Québécois (BQ). Mit nur 23 Prozent in der französischsprachigen Provinz sinkt die Zahl der BQ-Sitze von 47 auf vier. Klarer Sieger mit 43 Prozent (58 von 75 Québec zustehenden Mandaten) wurde die NDP. (fis)

 

„Wahre Finnen“ wollen Euro-Rettung blockieren

HELSINKI. Die Partei „Wahre Finnen“ hat angekündigt, die Milliardenhilfen für überschuldete Euro-Länder zu blockieren. „Wir können nicht mit gutem Gewissen das Portugal-Paket und den Aufbau des permanenten Rettungsmechanismus unterstützen“, erklärte die euroskeptische Partei anläßlich der laufenden Koalitionsgespräche. „Leider glauben wir nicht, daß die bislang ergriffenen Maßnahmen Bestand haben werden“, hieß es in einer Antwort auf eine Frage des Chefs der pro-europäisch-konservativen Sammlungspartei, Jyrki Katainen, der als Wahlsieger mit den Sozialdemokraten und den „Wahren Finnen“ eine Regierung bilden will. Der Parteichef der „Wahren Finnen“, Timo Soini, hatte vorige Woche zunächst angedeutet, daß seine Partei aus Koalitionsräson den Widerstand gegen die Portugal-Hilfen aufgeben könnte. (cs/fis)

 

Flogen dänische F16-Jets Angriff auf Gaddafi?

TRIPOLIS. Laut britischen Presseberichten sollen dänische F16-Kampfflugzeuge den Angriff auf eine Familienresidenz des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi geflogen haben. Dabei waren am 30. April dessen Sohn Saif al-Arab Gaddafi sowie drei Enkelkinder getötet worden. Das dänische Militär äußerte sich ausweichend: „Wir kommentieren keine Details einzelner Operationen“, erklärte Thorbjørn Forsberg vom taktischen Kommando der Luftwaffe. In den USA werden hingegen offen gezielte Tötungen gefordert: „Geht nach Tripolis, beginnt, Gaddafis inneren Zirkel zu bombardieren“, erklärte der republikanische US-Senator und frühere Air-Force-Oberst Lindsey Graham gegenüber dem britischen Economist (fis).

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