© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  20/11 13. Mai 2011

DVD: Humor
Abbott und Costello
Werner Olles

Neben Stan Laurel und Oliver Hardy, den Marx-Brothers und Dean Martin und Jerry Lewis gehörte das Komiker-Duo Bud Abbott und Lou Costello zu den beliebtesten Komödianten der goldenen Ära Hollywoods. Zwischen 1940 und 1956 drehten sie 37 Filme, deren überdrehter, irrwitziger Humor beim Publikum bestens ankam und für volle Kinokassen sorgte.

Kennengelernt hatten sich die beiden Anfang der 1930er Jahre, als Abbott im New Yorker Brooklyn-Theater als Kassierer arbeitete und Costello für seinen erkrankten Partner einen Stichwortgeber suchte. In Varietés, Burlesquen und Musikshows setzten sie später gemeinsam ihre Karriere fort. Hier eigneten sich die Komiker auch ihre Gags an, die sie dann in ihren Filmen immer wieder neu variierten, wobei Abbott meist den „Mann von Welt“ spielt, der seinen etwas dümmeren Partner nach allen Regeln der Kunst ausnutzt. Groucho Marx bezeichnete Abbott als den besten Stichwortgeber, den es je im Comedy-Fach gegeben habe.

Während in den USA sämtliche ihrer Filme auf DVD veröffentlicht wurden, sind die beiden Komiker in Deutschland wenig bekannt, da nur ein kleiner Teil ihrer Filme überhaupt synchronisiert wurde und fast alle deutschen Fassungen mittlerweile nicht mehr verfügbar oder gar verschollen sind. Um so erfreulicher, daß Koch Media nun vier der schönsten Filme des legendären Duos präsentiert, allesamt köstliche Parodien auf Gruselfilme.

In „Abbott und Costello treffen Frankenstein“ (1948) bekommen die beiden als Transportarbeiter den Auftrag, Dracula (Bela Lugosi) und Frankensteins Monster (Boris Karloff) in zwei Kisten an ein Gruselkabinett zu liefern. Als sich das Transportgut selbständig macht und auch noch der Wolfsmann (Lon Chaney jr.) zu ihnen stößt, haben die beiden alle Hände voll zu tun.

In „Der Unsichtbare trifft auf Abbott und Costello“ (1951) bekommt ein Mörder durch ein geheimnisvolles Serum die Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen. Die Privatdetektive Bud und Lou heften sich an seine Fersen und lösen schließlich den Mordfall.

In „Abbott und Costello treffen Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ (1953) geraten die Polizisten Slim und Tubby in London an Dr. Jekyll (Boris Karloff), der eine Droge entwickelt hat, die ihn in das mordende Ungeheuer Hyde verwandelt. Die beiden kommen ihm zwar auf die Schliche, doch dann erwischt ausgerechnet der vertrottelte Tubby das Mr. Hyde-Serum.

In „Abbott und Costello als Mumienräuber“ (1955) stolpern die beiden Glücksritter Pete und Freddy in die Auseinandersetzung zwischen einem Archäologen, einer Sekte und einer betrügerischen Schönen, die alle hinter einem sagenhaften Schatz her sind. Doch eine zum Leben erwachte Mumie sorgt als Schatzwächter dafür, daß den Abenteurern Hören und Sehen vergeht.

Natürlich ist das alles überdrehter Klamauk, in der jeweiligen Handlung bisweilen allzu verworren und sprunghaft, dennoch bieten die vier Filmgrotesken vergnügliche Unterhaltung. Humorvoll, kurzweilig und temporeich zugleich, mit tricktechnischen Kabinettstückchen und gut gesetzten Gags versehen, gehören sie zu den besten und unterhaltsamsten Slapstick-Filmen des Komiker-Duos.

Als Extras gibt es unter anderem Audiokommentare mit drei Filmhistorikern, Kinotrailer, Bildergalerien mit seltenem Werbematerial und die Featurette „Abbott und Costello treffen die Monster“.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen