© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  21/11 20. Mai 2011

Zitate

„Man erzählt uns immer wieder, daß die Flüchtlinge aus Nordafrika ein Problem sind, aber das wahre Problem sind die Europäer und ihre Unfähigkeit solidarisch zu handeln. Wenn man dem Druck der Populisten nachgibt, haben wir bald Gesichtskontrollen an unseren Grenzen – dunkelhäutige Menschen werden kontrolliert, weiße dürfen passieren – so schaffen wir ein Europa à la carte.“

Daniel Cohn-Bendit, grüner Europaabgeordneter, in einer Rede vor dem EU-Parlament am 10. Mai 2011

 

 

„Ich finde es cool, nicht jede Mode mitzumachen, sondern Traditionen zu pflegen.“

Thomas (Tommy) Hilfiger, amerikanischer Modeschöpfer, in der „Welt kompakt“ vom 10. Mai 2011

 

 

„Die Deutschen haben sich in den vergangenen Jahren an ein positives Selbstbild gewöhnt. Frei von den Schatten der Vergangenheit. Sie haben dabei die Gefahren der Gegenwart übersehen. Eine Immunität gegen Rechts hat ihnen die Nazizeit nicht eingebracht. Man braucht keinen besonders verworfenen Volkscharakter zu unterstellen, um sich über deutsche Anfälligkeit für rechtes Gedankengut zu sorgen. Es ist schon schlimm genug, wenn die Deutschen hier keinen Deut besser sind als ihre Nachbarn.“

Jakob Augstein, Herausgeber, im „Freitag“ vom 12. Mai 2011

 

 

„Ich frage mich, ob es die Deutschen der zweiten und dritten Generation auf Dauer nicht selbst ermüdend finden, die Rolle des ‘Buße tuenden Deutschen’ ewig weiterzuspielen. (...) Das Leben selbst ist ja nie starr, es ist im Fluß.“

Malgorzata Sikorska-Miszczuk, polnische Dramatikerin, in der „Berliner Zeitung“ vom 12. Mai 2011

 

 

„Wer bei uns etwas zu sagen hat, spricht von den ‘Menschen in unserem Land’ oder von den ‘Menschen in Deutschland’, obwohl ‘Deutsche’ und ‘Menschen in Deutschland’ keineswegs dasselbe sind. (...) Eine klare Sprache belebt die Gesellschaft. Der Verzicht auf sie macht einsam und verletzlich. Das gilt für beide Seiten, für die Sprechenden und für die, über die gesprochen wird. Unser aller Würde äußert sich darin, daß wir uns mit Takt und Scharfsinn der Mühe unterziehen, die richtigen Namen füreinander zu finden. Genau darauf verzichtet die Rede vom Menschen – sei es aus Bequemlichkeit, Angst oder Hochmut. Die Rede vom bloßen Menschen ist menschenverachtend.“

Andreas Krause Landt, Verleger, im „Deutschlandradio“ am 13. Mai 2011

 

 

„Wir sind kein Volk der Radfahrer, sondern eine stolze Autonation.“

Uwe Hück, Porsche-Betriebsratschef, in der „Bild am Sonntag“ vom 15. Mai 2011

 

 

„Bis in die dritte Generation zurückzugehen, hieße, ‘Migrationsmumien’ zu schaffen. Das ist eine Quelle für Streitereien. Fallen Österreicher, Spätaussiedler und Nord-Schleswiger auch unter die Quote? Vor lauter Frauen-, Jugend-, Ost- und Migrantenquoten muß man dann auf das Kästchen achten, in das man gesteckt werden kann.“

Heinz Buschkowsky, Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln (SPD), im „Focus“ vom 16. Mai 2011

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