© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  21/11 20. Mai 2011

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EKD: Schneider ruft zu Gebeten für Soldaten auf

KÖLN. Zur Solidarität mit den rund 7.000 deutschen Soldaten in Auslandseinsätzen hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Nikolaus Schneider, aufgerufen. „Es ist wichtig, daß die Menschen, die unser Land in einen solchen Einsatz schickt, nicht allein gelassen werden“, sagte Schneider am Sonntag in einem Gottesdienst in der Abflughalle des Militärflughafens in Köln-Wahn. Von hier aus brechen Bundeswehrangehörige nach Afghanistan auf. An dem Gottesdienst wirkte auch Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) mit, der einen Bibeltext vortrug. Wie Schneider weiter sagte, seien Kirche und Bürger gefragt, den Soldaten zur Seite zu stehen, die mit belastenden Erfahrungen aus den Kriegs- und Krisengebieten zurückkehrten. „Es sind Menschen aus unseren Gemeinden. Sie gehören zu uns, in unsere Mitte. Es ist richtig und wichtig, für sie zu beten, ihnen Seelsorger an die Seite zu stellen, die sie begleiten.“ Dies bedeute nicht, „daß wir den Afghanistan-Einsatz in allen seinen Punkten gutheißen oder ihm damit gar eine Art kirchlichen Segen geben“. Der Ratsvorsitzende plädierte dafür, die Frage von Militäreinsätzen „ernsthaft und ausführlich“ zu diskutieren. Zugleich gab er zu bedenken, daß es Situationen gibt, „in denen wir nicht ohne Schuld bleiben können – was immer wir tun oder unterlassen“. Schneider erinnerte an die Mahnung Jesu Christi: „Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.“ Deshalb könne der Griff zum Schwert „immer nur eine letzte und schuldhafte Option“ sein. (idea)

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