© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  22/11 27. Mai 2011

JUNGE FREIHEIT 2.0
Gesteigerte Schlagkraft: Seit 2007 berichtet die JF im Internet auch tagesaktuell
Felix Krautkrämer

Die Landesverfassung von Mecklenburg-Vorpommern enthält künftig einen Artikel, der rassistisches und extremistisches Gedankengut für verfassungswidrig erklärt.“ Mit diesem Satz begann am 14. November 2007 die erste Meldung auf der neuen Internetseite der JUNGEN FREIHEIT. Seitdem sind nicht nur knapp dreieinhalb Jahre vergangen, sondern auch über 4.200 weitere Meldungen, Artikel, Reportagen, Dossiers und Interviews auf JF-Online erschienen.

Für die JUNGE FREIHEIT bedeutete jener 14. November einen Schritt in Richtung Tagesjournalismus. Fortan konnten Minister auch nach Redaktionsschluß der Druckausgabe zurücktreten, ohne Gefahr zu laufen, daß die Leser der JF erst eine Woche später davon erfuhren. Ob per Live-Ticker beim Anti-Islamisierungskongreß, mit einem Online-Dossier zum Fall Sarrazin, oder mit aktuellen Wasserstandsmeldungen bei wichtigen Wahlabenden: Dank der Internetseite konnte die JF nun auch zeitnah eine Alternative zur oftmals einseitigen Berichterstattung der Mainstreammedien bieten.

Doch nicht nur in Sachen Aktualität, auch was die Außenwirkung und Kampagnenfähigkeit der JF betrifft, bot JF-Online bis dahin ungeahnte Möglichkeiten: Die erste, die die neue Wunderwaffe vom Hohenzollerndamm zu spüren bekam, war die frischgebackene Juso-Vorsitzende Franziska Drohsel. Am 26. November 2007 berichtete die JF über ihre Mitgliedschaft in der linksextremen Gefangenenorganisation „Rote Hilfe“. Andere Medien griffen den Fall auf, Rücktrittsforderungen wurden laut und am Ende mußte Drohsel zerknirscht ihren Austritt aus dem Fanclub für einstige RAF-Terroristen und sonstige Linksextremisten erklären, was bei dender Jusos noch lange für Zähneknirschen sorgte.

Doch die Jungsozialisten waren nicht die einzige politische Nachwuchsorganisation, die unfreiwillig Bekanntschaft mit der gesteigerten Schlagkraft der JUNGEN FREIHEIT machte. Ohne JF-Online wäre im Juni 2008 wohl kaum ans Tageslicht gekommen, was für ein entlarvend gestörtes Verhältnis die Grüne Jugend zu Deutschland hat. So aber blieb den Jungpolitikern nichts anderes übrig, als kleinlaut um Entschuldigung zu bitten, nachdem die JF Bilder vom Bundeskongreß der Grünen Jugend  in Bonn veröffentlicht hatte, auf denen drei Mitglieder auf eine Deutschlandflagge urinierten.

Und so ging es immer weiter: Mal beklagte sich die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Ulla Jelpke, weil die JF erfolgreich ihr Grußwort an eine Versammlung ehemaliger Stasi-Agenten skandalisiert hatte, mal empörte sich die Junge Welt über das angebliche Zusammenspiel von Spiegel Online, Bild-Zeitung und junger freiheit, weil die JF als erste die kruden Kommunismus-Wünsche der Linken-Chefin Gesine Lötzsch thematisiert hatte und sowohl Spiegel Online als auch Bild nachzogen. Ob die peinliche Gender-Mainstreaming-Rede des Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger, die gewaltverherrlichenden Rap-Lieder eines Kandidaten der Linkspartei zur Bürgerschaftswahl in Hamburg oder die Beflaggung der Würzburger Innenstadt mit türkischen Fahnen, stets war es die JF, die die Fälle im Internet aufgriff und bekannt machte.

Andere Zeitungen, Foren und Blogs sorgten anschließend für eine rasche Verbreitung. Ein Link ist nun mal schneller verschickt als ein kopierter Artikel per Post oder Fax. Und da Journalisten bekanntlich faule Menschen sind, ziehen sie den Blick ins Internet dem Gang zum Kiosk dankbar vor. Die Leser dankten es der JF mit wachsenden Zugriffszahlen und einer regen Kommentartätigkeit. So wurden in den vergangen dreieinhalb Jahren fast 61.000 Leserkommentare auf der Internetseite der JF veröffentlicht.

Der steigenden Beliebtheit war es dann auch geschuldet, daß nach etwas über zwei Jahren eine umfangreiche Überarbeitung und Erweiterung des Internetauftritts der JUNGEN FREIHEIT notwendig wurde. Am 15. April 2009 war es endlich soweit. Mit Sekt und Bier feierte die Redaktion im Verlag den Start der neuen Seite. Seitdem bietet die JF neben den gewohnten Meldungen sowie Artikeln aus der Druckausgabe auch tägliche Kolumnen bekannter JF-Autoren, Bildstrecken, Online-Umfragen und vieles mehr. Volontär Henning Hoffgaard berichtet zudem seit Februar dieses Jahres in einer monatlichen Kolumne über seine Arbeit bei der JF. Und wem das noch nicht genug ist, der kann der JUNGEN FREIHEIT bei Facebook beitreten (www.facebook.com/jungefreiheit) oder beim Kurznachrichtendienst Twitter folgen (http://twitter.com/#!/Junge_Freiheit).

Doch bei allem Erfolg: Kern- und Herzstück bleibt nach wie vor die Zeitung. Denn was sind schon dreieinhalb Jahre „Onlinehalde“ (Bezeichnung des Internetauftritts seitens der „Printgötter“) gegen 25 Jahre Blut, Schweiß und Tränen auf Papier? Lediglich in einem Vergleich hat die elektronische JF gegenüber der gedruckten die Nase vorn: in der weltweiten Verbreitung. Denn mit Lesern in Indonesien, Argentinien und Japan kann die Druckausgabe nicht aufwarten (siehe Seite 23 ) – JF-Online laut dem Statistikprogramm „google analytics“ dagegen schon.

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