© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/11 17. Juni 2011

Aufgeschnappt
Rückholaktion gefordert
Matthias Bäkermann

Aufregung stiftete die Wahl des 45jährigen Beamten Christian Jung zum bayrischen Landesvorsitzenden der Bürgerrechtspartei „Die Freiheit“ am 4. Juni. Sowohl die Münchner Regionalausgabe der Süddeutschen Zeitung wie auch die linke Junge Welt teilten vergangene Woche ihre Empörung darüber, daß ein „rechtspopulistischer“ Politiker beim Kreisverwaltungsreferat an der Isar bisher für „aufenthaltsbeendende Maßnahmen“ zuständig war. „Wenn man in einer Ausländerbehörde einen offensichtlich rechtspopulistischen Mitarbeiter über Flüchtlingsschicksale entscheiden läßt, macht man den Bock zum Gärtner“, belehrt Matthias Weinzierl vom bayerischen Flüchtlingsrat: Daß er seinen behörden-internen Handlungsspielraum „kaum zugunsten der Betroffenen genutzt haben dürfte“, läge doch auf der Hand.

Gut für das frühere CSU-Mitglied Jung ist, daß der Dienstherr die von ihm schon im Juli 2010 beantragte interne Versetzung plötzlich sehr rasch positiv bescheiden konnte, womit zudem Forderungen der politischen Linken jeder Wind aus den Segeln genommen wurde. Das ist dem Flüchtlingsrat jedoch nicht genug: Sämtliche seit 2004 bearbeiteten Fälle Jungs müßten jetzt „durch externe Experten überprüft“ und „die Möglichkeit der Wiedereinreise für die von Abschiebung betroffenen Personen“ veranlaßt werden, wünscht sich Weinzierl in der Jungen Welt.

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