© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/11 17. Juni 2011

Neugestaltung des Marine-Ehrenmals Laboe
Kritiker werfen sich Inkompetenz vor
(wm)

Karl Heinrich Pohl, von Fritz Fischer 1979 promoviert, bei Hans-Ulrich Wehler 1989 habilitiert, erhielt 1995 den Kieler Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte und gehörte damit zu den spätberufenen Profiteuren der nach 1989 forcierten Sozialdemokratisierung der Geschichtswissenschaft an der Förde. Pohl hat wenig publiziert. Zur NS-Geschichte gab er 1999 ein Sammelbändchen („Wehrmacht und Vernichtungspolitik“) heraus, in dem er Reemtsmas Anti-Wehrmachtspektakel aus „didaktischer Perspektive“ thematisiert und sich um das „Geschichtsbewußtsein der in Deutschland lebenden Menschen“ sorgt. Als Zeithistoriker ist er mithin unausgewiesen, was er 2006 selbstkritisch als „beschränkte Sachkompetenz“ eingestand. Was ihn nicht hindert, die im Juni 2010 neu konzipierte Historische Halle im Marine-Ehrenmal Laboe (JF 34/10) in lautester Manier zu kritisieren. Auch in einer neuen Polemik (Mitteilungen der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, 80-2011) prangert er die „reine Weißwaschung“ der Kriegsmarine im NS-System ebenso an wie die „nationalistischen“ Untertöne der Präsentation aktueller „deutscher Seeinteressen“. Solche Expektorationen verrieten nur etwas über Pohls „undifferenziert-manichäisches Geschichtsbild“, hält der auf sein „Friedensmahnmal“ so stolze Ausstellungsmacher Jann M. Witt dagegen. www.geschichte-s-h.de

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