© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/11 01. Juli 2011

Meldungen

Schweizer Asylpolitik vor dem  dem Kollaps 

Bern. Die Schweizer Justizministerin Simonetta Sommaruga (SP) hat sich für ein „härteres“ Vorgehen gegenüber Asylbewerbern ausgesprochen. Die Sozialdemokratin reagierte damit auf Kritik aus den Kantonen und Gemeinden, die sich angesichts überfüllter Asylunterkünfte, überforderter Mitarbeiter und vielfacher Beschwerden über Gesetzesverstöße (Diebstähle, Überfälle, Bettelei, Alkoholismus) nordafrikanischer Migranten vom Bund im Stich gelassen fühlen. „Wir tolerieren das nicht“, erklärte sie gegenüber dem SonntagsBlick. „Wer straffällig wird, gehört bestraft. Und dann müssen die Asylsuchenden – gerade die jungen Männer – hier beschäftigt werden, damit sie nicht rumlungern.“ Zudem habe sie „ein gewisses Verständnis“ dafür, daß die tunesischen Behörden derzeit „andere Probleme“ hätten als die Rücknahme abgewiesener Landsleute aus Europa. (ctw)

 

Elsaß: Sparmaßnahmen beim Deutschlernen

STRASSBURG. Der zweisprachige Unterricht im Elsaß ist in Gefahr. Ab 2012 soll in den bilingualen Klassen die Zahl der deutschsprachigen Schulstunden von derzeit zwölf auf acht reduziert werden. Während bislang pro Klasse zwei Muttersprachler unterrichteten, ist künftig nur noch eine Lehrkraft eingeplant. Durch die Reduzierung des Deutschpensums solle der bislang überwiegend von Kindern aus gutsituierten Familien besuchte Unterricht für mehr Schüler geöffnet werden, erklärte die Schulbehörde in Straßburg zur Begründung. Eltern- und Sprachschutzvereine kritisieren den Plan. Der Verein Culture et Bilinguisme befürchtet sogar, daß Deutsch so wieder zur Fremdsprache gemacht werde. Bislang werden an bilingualen Grundschulen Mathematik, Erdkunde, Natur/Technik auf deutsch, Geschichte und Gemeinschaftskunde auf französisch sowie Kunst, Sport und Musik zweisprachig unterrichtet. An der Oberschule (Collège) sind acht Stunden auf deutsch obligatorisch. (fis)

 

FPÖ bekennt sich weiter zur „Einheit Tirols“

WIEN/BOZEN. Der FPÖ-Abgeordnete Werner Neubauer hat das Bekenntnis zur „Einheit Tirols“ im neuen Parteiprogramm (JF 26/11) gegen Kritik verteidigt. „Mir geht es nur darum, eine Ungerechtigkeit zu beseitigen, die 1919 ihren Ursprung hat, als es ein Versprechen des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson für die Anwendung des Selbstbestimmungsrechtes gegeben hat“, erklärte der Südtirol-Sprecher der FPÖ im Wiener Standard. Die Südtiroler sollten das Recht haben, die österreichische Staatsbürgerschaft zu erwerben. „Wir akzeptieren auch eine in Europa förderalistisch eingebundene Freistaatlösung. Aber man soll den Wunsch der Menschen respektieren.“ (fis)

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