© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/11 01. Juli 2011

Leserbriefe

Zu: „Wehret den Anfängen“ von Wolfgang Philipp, JF 26/11

Merkel ruiniert rechtswidrig

Frau Merkel ruiniert Deutschland, ohne daß damit den Griechen geholfen wird. Die dem deutschen Volk rechtswidrig entzogenen Euro-Milliarden fließen ausschließlich an verantwortungslos spekulierende Banken. Nur harte Umschuldung und die Herauslösung Griechenlands aus dem Euro-Verbund helfen; Griechenland bleibt aber weiterhin Mitglied der EU!

Herbert Gaiser, München

 

 

Zu: „Gefangen in der Wiki-Falle“ von Henning Hoffgaard, JF 26/11

Übersetzung ins Unbekannte

Egal, wie sich Wikipedia nennen mag, eine Enzyklopädie ist es nicht. Es ist vielmehr eine Art Internetzeitung, die in vielen Sprachen erscheint. Und wie bei jeder anderen Zeitung sollte der Inhalt zwar wahr und gesichert sein, muß er aber nicht. In Wikipedia reichen mir in der Regel die ersten paar Zeilen, die eine Begriffsdefinition enthalten, womit auch der enzyklopädische Teil eines Beitrags in der Regel endet. Wikipedia funktioniert zugleich als Wörterbuch. Man kann damit in Sprachen übersetzen, die man gar nicht kennt.

Dr. Peter Leibner, München

 

 

Zu: „Absolute Ausnahmen“ von Gerald Schulte, JF 26/11

Uns fehlt der Titel „Dr. parl.“

Seit mehreren Monaten ist in den Medien immer wieder zu hören, promovierte Politiker seien vielfacher Plagiate beschuldigt oder überführt worden. Angesichts der extrem starken zeitlichen Beanspruchung ist es unseren Berufspolitikern ja auch kaum zu verdenken, daß sie diesen begehrten akademischen Grad in möglichst zeitsparender Weise zu erlangen suchen! So empfiehlt sich denn als rettende Lösung, jedem Parlamentarier der staatstragenden Parteien automatisch mit der Wahl in Land- oder Bundestag offiziell den Doktortitel zu verleihen. Da der an sich fällige Titel „Dr. plag.“ wohl nicht zumutbar wäre, empfiehlt sich vielleicht der Titel eines „Dr. parl.“.

Übrigens muß im Sinne des Gender-Mainstreamings darauf hingewiesen werden, daß die nicht geschlechterdifferenzierte Verleihung des Titels Doktor ein massiver Verstoß gegen den Gedanken der Gleichberechtigung ist. Denn in der lateinischen Sprache, der dieser Titel entstammt, ist das Suffix -tor ausschließlich dem männlichen Geschlecht vorbehalten, während die entsprechende weibliche Endung auf -trix lautet, der Titel also Doktrix lauten müßte. Ich empfehle also, parallel zu dem männlichen „Dr.“ bei Damen stets den Titel „Dx.“ zu verwenden. Vor allem die Partei der Grünen, die ja genderspezifischen Problemen am aufgeschlossensten ist, wird diesen Vorschlag gewiß zu würdigen wissen.

Dr. phil. Tilmann Leidig, Heidelberg

 

 

Zu: „Verwirrung bei Autos“ von Volker Kempf, JF 26/11

Der Spritverbrauch bringt‘s auch

Offenbar soll mit der Ampelkennzeichnung für Neuwagen nicht nur der Autobranche eine Gefälligkeit getan werden, sondern auch dem Fiskus. Beispielhaft hierfür steht das Verschwinden der Modelle Audi A2 und Lupo, die nicht mehr auf dem Markt sind. Gegenüber vergleichbaren Fahrzeugen wiesen sie einen beinahe halbierten Spritverbrauch auf, was für den Fiskus erhebliche Steuermindereinnahmen bedeutet hätte. Demgegenüber spielt der „Klimaschutz“ wohl eine untergeordnete Rolle.

Franz Kaune, Ennigerloh

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Der Kampf um Berlin“, JF 25/11

Endlich Abschied von Bonn?

Mit der engagierten Berichterstattung zum großen Umzug von Bonn nach Berlin haben Sie wieder einmal den Finger in eine politische Wunde gelegt, die noch längst nicht verheilt ist. Sie haben daran erinnert, an welchem seidenen Faden die dramatische Entscheidung zugunsten von Berlin hing und wie weit verbreitet das Phänomen der Hauptstadtneurotik im deutschen Politikbewußtsein verankert ist. Wohl alles die Folge der Niederlagenpsychologie? Um so mehr danke ich der JF für die umfassende Darstellung der Zusammenhänge, insbesondere für den Hintergrund im „Kampf um die Kuppel“.

In Berlin geboren, habe ich lange in Bonn-Bad Godesberg gelebt. Sie haben mir aus der Seele gesprochen. Bleibt nur zu hoffen, daß unter der gelungenen Kuppel des Reichstages auch ein neuer guter Geist sich entwickelt zum „Wohle des deutschen Volkes“ und endlich der Abschied vom Provisorium Bonn gelingt.

Claus Claussen, Todtmoos

 

 

Zu: „Der Kampf um die Kuppel“, Interview mit Oscar Schneider, JF 25/11

Historisch bewußt, bis auf 1932

Dieses Interview ist wirklich beeindruckend. Wo findet sich unter den heutigen Ministern noch jemand, der soviel geistige Weite, historisches Bewußtsein und Stilempfinden aufzuweisen hat? Ich fürchte, es gibt keinen. Allerdings irrt Schneider an einer Stelle: Hitler ist nicht „bekanntlich“ bis 1932 österreichischer Staatsbürger gewesen. Tatsächlich wurde er schon im April 1925 – auf eigenen Antrag, da er die Ausweisung nach Österreich befürchtete – aus dieser Staatsbürgerschaft entlassen und war dann bis 1932 staatenlos. Erst am 25. Februar 1932 – mit Hilfe des damaligen braunschweigischen Ministers Klagges, der der NSDAP angehörte – erlangte er die deutsche Staatsangehörigkeit.

Alfred Lanfermann, Essen

 

 

Zu: „Wir können auch anders“ von Dieter Stein, JF 25/11

Wann wacht der Deutsche auf?

Der deutsche Bürger leidet sehr wohl klaglos und ist sehr wohl unfähig zur Revolution. Signifikante Beispiele sind der Niedergang des Euro und das Aufpfropfen einer islamischen Identität mit ungebremster muslimischer Zuwanderung. Wenn ich sehe, wie Milliardenbeträge für Pleitestaaten herausgeschmissen werden zu unser aller Lasten und wie die Staatsverschuldung in unbeschreibliche Höhen steigt, stellt sich für mich schon die Frage, ob uns Deutsche der Mumm abhanden gekommen ist. Unsere Leidensfähigkeit ist wohl unbegrenzt und die Umerziehung trägt traurige Früchte.

Wann wacht der Deutsche endlich auf und klopft Merkel und den EU-Kommissaren heftigst auf die Griffel?

Claus Jan Hoffmann, Ibbenbüren

 

 

Zu: „‘Das kontrolliert niemand’“ von Lion Edler, JF 25/11

Zigeuner machen, was sie wollen

Als junger Berliner fühle ich mich von den in Eurem Artikel geschilderten illegalen „Roma-Einwanderungen“ besonders betroffen. Im Bezirk Kreuzberg bzw. Neukölln ist das aggressive Verhalten dieser Volksgruppe kaum noch zu ertragen. Keine S-Bahnfahrt, in der nicht schmuddelige, stinkende, zerzauste Personen durch die Waggons laufen, die kein Wort Deutsch sprechen und einen nach ein paar Euro anbetteln. Ich bin selbst Geringverdiener und habe als Auszubildender kaum genug Geld für meine Wohnung.

Ich finde es von der Politik unverantwortlich, daß dieses kriminelle Verhalten einfach gebilligt und ignoriert wird. Jemand, der im Supermarkt einen Apfel klaut, weil er kein Geld mehr hat, um sich etwas zu essen zu kaufen, wird von der Polizei direkt dem Haftrichter vorgeführt, weil er Deutscher ist. Doch diese Zigeuner machen, was sie wollen. Die Justiz handelt komplett falsch. Ich bin für ein kontrolliertes Rückführsystem für Illegale und unerwünschte Personen aus Osteuropa, die als Wirtschaftsflüchtlinge unser System belasten. Viele Berliner denken so wie ich, trauen sich jedoch nicht, den Mund aufzumachen, weil sie Angst haben, in die rechte Ecke geschoben zu werden. Ich bin erst in den Neunzigern geboren worden und habe keine Täterschuld! Personen, die sich nicht an unsere Gesetze halten, haben in unserem Land nichts verloren.

Julien Maurer, Berlin

 

 

Zu: „Angst und Schrecken“ von Henning Hoffgaard, JF 24/11

Das ist feige und Absurdistan pur

Es ist nicht zu fassen: Da bestraft der niederrheinische Fußballverband einen Düsseldorfer Fußball-Amateurverein mit zwölf Punkten Abzug und 500 Euro, nur weil dieser nicht mehr gegen den gewalttätigen FC Kosova zu spielen bereit ist, obwohl der Ausländerclub für sein brutales Spielgebaren regional längst bekannt war. Statt die gewalttätigen Albaner zu bestrafen, wurde der deutsche Kreisligaverein mitsamt seinen friedlichen Spielern und Zuschauern mit Sanktionen belegt. Das ist feige und Absurdistan pur.

Günter Zemella, Schwäbisch Hall

 

 

Zu: „Fünf Tage Ausnahmezustand“ von Paul Leonhard, JF 24/11

Heimsuchung herausgefordert

Da hatte ich doch tatsächlich die stille Hoffnung, daß während der fünf Kirchentage zumindest eine stille Gedenkminute für die Opfer in Dresden vom Februar 1945 eingelegt würde. Die Erinnerung an das Geschehen kann doch durch den Zeitablauf nicht fraglich geworden sein, alleine die Erwähnung der „Elbwiesen“ muß Erinnerungen aufsteigen lassen und zur Rückbesinnung anhalten! Wer sich – wie hier – zu erinnern weigert, setzt sich der Gefahr neuer Heimsuchungen aus.

Ernst Kohr, Heusweiler

 

 

Zu: „Diktatur der Bürokraten“ von Markus Brandstätter, JF 24/11

Das Kürzel EU: Europas Unglück

Diese Besprechung trifft den Nagel auf den Kopf. Wir leben nicht mehr im freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat Adenauerscher Prägung, sondern in einer Diktatur der Bürokraten, Medien und Karrieristen. Adenauers Vision war in Übereinstimmung mit Frankreich das Europa der Vaterländer gewesen, kein Einheitsbrei. Die EU steht nur mehr als Kürzel für Europas Unglück.

Dr. Ortwin Hinze, Löhne-Gohfeld

 

 

Zu: „Je grüner die CDU, desto glaubwürdiger das Original“, JF 23/11

Über die Rechte in die Offensive

Je grüner die CDU, desto glaubwürdiger erscheinen die Grünen, und je ängstlicher sich viele Konservative verteidigen, sie wären nicht rechts und nicht nationalistisch, desto glaubwürdiger sind die Linken und der Antinationalismus. Es geht aber doch darum, nationale und rechte Ansichten in der Gesellschaft zu stärken. Dafür müssen möglichst viele sich auch so äußern. Der Zeitgeist muß nach rechts verschoben werden, denn die Massen folgen diesem, weil sie dazugehören wollen. Die Massen lieben es, offensiven Meinungsführern zu folgen, und nicht Defensivtaktikern. Das Volk himmelt die Stürmer an, und nicht die Verteidiger.

Wolfgang Richter, Staudernheim

 

 

Zu: „Fürsprecher der Kinder“ von Anni Mursula, JF 23/11

Der Dauerkonflikt ist ein anderer

In Ihren Beiträgen zur Familienpolitik scheint mir zuweilen die Debatte auf den vermeintlichen Dauerkonflikt zwischen Hausfrauen und berufstätigen Müttern hinauszulaufen. Aus meiner Erfahrung als Kinderärztin und Mutter von drei Kindern liegt der wahre Konflikt woanders.

Erstens: Die in der medialen Diskussion durchgängige Reduzierung der Geburt von Kindern auf die Aufrechterhaltung des Generationenvertrages der Rentenversicherung disqualifiziert uns moralisch grundlegend. Ich mag mich der Naivität schuldig machen, wenn ich darauf bestehe, daß auch im Zeitalter eingetragenen Partnerschaftsleasings, ein Kind zunächst einmal Ausdruck der bekennenden Liebe zwischen Mann und Frau ist und es genuines Anliegen eines jeden Elternpaares ist, sich um dieses Kind schließlich auch zu sorgen. Die Keimzelle der Gesellschaft ist und muß die Familie bleiben – auch wenn ich damit reichlich dicht an Friedrich Engels heranrutsche.

Zweitens: Haben wir erst einmal den falschen Schluß des rein ökonomischen Anreizes gezogen, ist der nächste falsche Schritt – und diesen erlebe ich in meinem Beruf nur zu häufig – nur konsequent. Kinder werden nicht mit dem Gedanken der weiteren Fürsorge durch ein familiäres Umfeld geboren, sondern in der selbstgerechten Gewißheit „etwas für die Gesellschaft getan“ zu haben. Mit dem Prozeß der mechanischen Durchtrennung der Nabelschnur erlischt jede Fürsorgepflicht, und „die Gesellschaft“ soll aus Begeisterung für einen weiteren Rentensicherer ihr gesamtes „Förderpotential“ auffahren. Daß immer mehr Eltern in den Vorsorgeuntersuchungen kaum noch schildern können, welche Fähigkeiten ihr Kind hat, immer öfter Sätze wie „die machen ja in der Kita nichts mit dem“ fallen, oder daß die Inzidenz von Logopädie und Ergotherapie dramatisch ansteigt, ist da nur lästige Faktenlage.

Zwar ist es falsch, den Kita-Besuch – wie derzeit gern geübte Praxis – als alleinigen Ort frühkindlicher Bildung zu stilisieren. Doch die Annahme, daß ausschließlich zu Hause betreute Kinder durchgängig glücklicher sind, scheint ebenso gewagt. Wir sollten die Familie mit all ihren Bindungen und Verflechtungen als erstrebenswertes Ziel an sich in den Mittelpunkt rücken und ihr zutrauen, sich verantwortungsvoll zu entscheiden. Eine monetäre Blickverengung führt uns weiter in die Sackgasse.

Dr. Ira Brilla-Austenat, Berlin

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