© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/11 15. Juli 2011

Parteien, Verbände, Personen

Bund der Deutschen Katholischen Jugend

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat sich bestürzt über die Entscheidung des Bundestages geäußert, die Präimplantationsdiagnostik (PID) bei Embryonen eingeschränkt zu erlauben. „Die Freiheit der Wissenschaft findet ihre Grenze in der Würde des Menschen. Durch seine Entscheidung, die PID zu erlauben, öffnet der Bundestag dem Mißbrauch dieser Methode die Türen“, sagte der BDKJ-Vorsitzende Dirk Tänzler. Der Dachverband der katholischen Jugendverbände hatte sich gegen jegliche genetische Selektion von Menschen ausgesprochen. „Es kann nicht sein, daß ein Mensch darüber entscheidet, ob ein Leben lebenswert ist oder nicht, mit der PID wird aber genau dies getan. Wir haben großen Respekt vor der Art, wie die Debatte geführt wurde. Wir stehen der Entscheidung aber sehr kritisch gegenüber“, bekräftigte Tänzler. www.bdkj.de

 

Bundesverband Lebensrecht

Als „Offenbarungseid des deutschen Gesetzgebers hinsichtlich seiner Verpflichtung zum Schutz der Unantastbarkeit des menschlichen Lebens und seiner Würde“ hat der Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht (BVL), Martin Lohmann, den Beschluß des Bundestages zur Präimplantationsdiagnostik (PID) bezeichnet. „Es ist letztlich die Zulassung einer Selektionsdiagnostik und zugleich ein massiver, weil tödlicher Angriff auf den Embryonenschutz“, kritisierte Lohmann. Dabei habe das oberste europäische Gericht festgestellt, daß dem Embryo von der Befruchtung an die Menschenwürde zukomme. „Die Mehrheit der Volksvertreter scheint diese ebenso logische wie selbstverständliche Wahrheit nicht verstanden zu haben oder ihr folgen zu wollen“, sagte der BVL-Vorsitzende. Die Logik des Lebens werde auf den Kopf gestellt. www.bv-lebensrecht.de

 

Deutscher Bundeswehrverband

Mit Empörung hat der Deutsche Bundeswehrverband auf Schmähplakate gegen den bei einem Anschlag in Afghanistan verwundeten Bundeswehrgeneral Markus Kneip reagiert. „Freude über die Verwundung eines Soldaten zu äußern, ist widerwärtig, geschmacklos und menschenverachtend“, sagte der Bundesvorsitzende des Verbandes, Oberst Ulrich Kirsch. Er reagierte damit auf eine Kampagne von Bundeswehrgegnern gegen das traditionelle Sommer-Biwak der 1. Panzerdivision im Stadtpark von Hannover in der vergangenen Woche. In diesem Zusammenhang waren Plakate mit einem Foto von Kneip und der Aufschrift „Diesmal gibt’s was zu feiern! Endlich hat’s den Richtigen erwischt!“ aufgetaucht. Mit ihrer Kampagne haben die Bundeswehrgegner nach Ansicht von Kirsch die Grundlage jeglicher sachlichen Auseinandersetzung verlassen: „Sie verhöhnen damit nicht nur einen tapferen Offizier, der im Einsatz für Deutschland schwere Verwundungen davongetragen hat, sie beleidigen alle Kameradinnen und Kameraden, die im Einsatz ihr Leben riskieren, verwundet wurden oder gefallen sind.“ Generalmajor Kneip, Kommandeur im Regionalkommando Nord in Afghanistan, war im Mai bei einem Attentat schwer verletzt worden.

 

Deutscher Feuerwehrverband

Der Deutsche Feuerwehrverband will sich künftig stärker für Ausländer öffnen. Ein entsprechendes Integrationsprojekt startete der Verband in der vergangenen Woche. Ziel der Kampagne sei es, „die Feuerwehr von innen zu öffnen, um Vertrauen zu schaffen“, sagte der Fachberater Migration des Feuerwehrverbandes, Orhan Bekyigit. So könne jeder einzelnen Feuerwehr gezeigt werden, welche Vorteile sie aus einer „guten Integrationsarbeit“ ziehen könne. Zustimmung kam dabei vom Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde, Kenan Kolat. Die „interkulturelle Öffnung“ der Feuerwehr müsse sich vor allem in der Personalentwicklung niederschlagen. www.dfv.org

 

Gewerkschaft der Polizei

Die vom Bundestag beschlossene Strafverschärfung bei Angriffe auf Polizisten ist nach Ansicht der Gewerkschaft der Polizie (GdP) ein Schritt in die richtige Richtung. Zwar habe die Gewerkschaft nicht alle Ziele erreichen können, dennoch sei die Ausweitung des strafrechtlichen Schutzes auch auf Mitarbeiter der Feuerwehr und der Rettungsdienste ein klarer Erfolg, sagte der GdP-Bundesvorsitzende Bernhard Witthaut. Er wies dabei auf die zunehmende Gewalt gegen Polizisten hin, die allein in den vergangenen zehn Jahren um 30 Prozent angestiegen sei. „Es muß klar sein: Wer einen Polizeibeamten angreift, macht sich in jedem Fall erheblich strafbar und riskiert seine Freiheit.“ Er hoffe, daß sich alle Fraktionen hinter die Polizei stellen werden, bekräftigte Witthaut.  www.gdp.de

 

Andreas Schockenhoff

Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen den CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Schockenhoff wegen des Verdachts der Unfallflucht und der Trunkenheit im Sraßenverkehr eingeleitet. Die Ermittlungsbehörden werfen dem 54jährigen vor, in der vergangenen Woche nach einem Musikfest mit einem Alkoholwert von 1,1 Promille einen Unfall verursacht zu haben. Schockenhoff räumte daraufhin ein Alkoholproblem ein kündigte an, sich einer Suchttherapie zu unterziehen.

 

Stiftung Ja zum Leben

Die Stiftung Ja zum Leben hat am Dienstag in München ihren mit 10.000 Euro dotierten Stiftungspreis verliehen. Die Auszeichnung ging zu gleichen Teilen an die Schwangerenberatungsinitiative Pro Femina e.V. aus Heidelberg und die katholische Jugendzeitschrift YOU!-Magazin aus Marchegg in Österreich. Die Stiftungsvorsitzende Johanna Gräfin von Westphalen sagte zur Begründung, beide Preisträger würden mit ihrer Originalität und zeitgemäßen Kommunikation wesentlich zum Aufbau einer Kultur des Lebens beitragen. Ungewollt schwangere Frauen mit ihren ungeborenen Kindern sowie die heranwachsende Jugend seien die am meisten gefährdeten Personengruppen in der heutigen Gesellschaft, sagte die Vorsitzende der Stiftung. www.ja-zum-leben.de

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