© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/11 15. Juli 2011

Meldungen

Euro-Krise: Opposition will Berlusconi stützen

ROM. Angesichts der Diskussion um die Finanzstabilität Italiens hat sich die postkommunistisch-linkskatholische Oppositionspartei Partito Democratico (PD) zur Zusammenarbeit mit der Regierung von Silvio Berlusconi bereit erklärt. „Der PD hat stets die internationale Glaubwürdigkeit Italiens verteidigt und wird es auch in dieser heiklen Phase tun“, sagte PD-Präsidentin Rosy Bindi. „Aufgabe der Regierungskoalition und des Kabinetts ist es, die Bedingungen für einen offenen Dialog zu schaffen“, so die frühere Christdemokratin. Staatspräsident Giorgio Napolitano hatte sich am Montag mit einem Appell ans Volk gewandt und zum Zusammenhalt aufgerufen. Er sei zuversichtlich, daß Italien nicht ins Visier spekulativer Angriffe geraten werde, erklärte der Ex-Kommunist. Bei der Versteigerung von einjährigen Anleihen mußte Italien am Dienstag einen Zins von 3,67 Prozent bieten, um 6,75 Milliarden Euro einzunehmen (siehe Kommentar Seite 2). Im Juni waren es nur 2,15 Prozent gewesen. (fis)

 

Front-National-Chefin für Euro-Ausstieg

PARIS. Marine Le Pen hat den Euro für tot erklärt. „Die Leute spüren längst, daß das derzeitige System nicht mehr funktioniert, daß die Politiker nur noch hilflos sind, Griechenland, Portugal, Irland immer tiefer in ihren Schulden versinken“, erklärte die Chefin des rechten Front National (FN) im Wiener Magazin News. Doch noch sei der Punkt nicht erreicht, wo die Eliten das System ändern würden. Le Pen sieht in einem konzertierten Ausstieg mehrerer Staaten aus der Eurozone die einzige Rettung. „Gelingt das nicht, sehe ich es als meine Verantwortung, Frankreich alleine aus dem Euro zu führen.“ Der Euro sei für die heimische Wirtschaft zu stark, er schwäche die Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs, so die 42jährige Anwältin, die bei den Präsidentschaftswahlen 2013 gegen Nicolas Sarkozy antreten will. (cs)

 

Verbrechen an Donauschwaben klären

FILIPOWA. Laszlo Mandler, Präsident des Nationalrats der deutschen Minderheit in Serbien, hat im Zuge der Einweihung eines Gedenkkreuzes für die 212 Opfer des Massakers von Filipowa darauf hingewiesen, daß die geplante serbische Kommission zur Aufarbeitung der Verbrechen des Tito-Regimes auch das schreckliche Schicksal der Donauschwaben berücksichtigen müsse. Das Mahnmal war Mitte Juni 2011 auf der Wiese bei Filipowa/Backi Gracac unter Beteiligung des Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, der selbst vertriebener Donauschwabe ist, eingeweiht worden. Eine Marmortafel mit den Namen der 212 Mordopfer erinnert an das Blutbad vom 25. November 1944. (ctw)

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