© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  30/11 22. Juli 2011

Meldungen

Nike Wagner löst Zwist um Franz Liszt aus

HAMBURG/BAYREUTH. Nike Wagner (66), Urenkelin von Richard Wagner und Ur-Urenkelin von Franz Liszt, wirft ihren Cousinen, den Bayreuther Festspielchefinnen Katharina Wagner (33) und Eva Wagner-Pasquier (66), vor, den 200. Geburtstag des Komponisten Liszt zu ignorieren. „Das ist unverständlich, beschämend und skandalös“, sagte die Leiterin des Kunstfestes Weimar dem Spiegel. „Ich bin tief getroffen, daß meine Cousinen taub waren für meine Bitte, das Festspielhaus zu öffnen für ein großes Fest- und Geburtstagskonzert am 22. Oktober“, so Nike Wagner. Liszt (1811–1886) habe viel für Richard Wagner (1813–1883) getan, ihn finanziell unterstützt, seine Werke aufgeführt und ihm bis in die Gründung der Bayreuther Festspiele hinein zur Seite gestanden. Nach Wagners Tod habe ihn die Familie jedoch „in die Versenkung befördert“, klagte Nike Wagner. Die Festspiele eröffnen kommenden Montag mit einer „Tannhäuser“-Neuinszenierung von Sebastian Baumgarten. Sie enden am 28. August mit „Tristan und Isolde“. Unterdessen hat in der Stadt Bayreuth unter dem Motto „Lust auf Liszt“ eine große Veranstaltungsreihe mit Konzerten, Vorträgen und Ausstellungen zu Ehren des Komponisten und Pianisten begonnen. Franz Liszt ist in Bayreuth gestorben und auf dem Stadtfriedhof beigesetzt. Höhepunkt der Gedenkveranstaltungen ist ein Festakt am 22./23. Oktober unter anderem mit Christian Thielemann. (tha)  www.bayreuther-festspiele.de  www.liszt.bayreuth.de

 

Hannah-Arendt-Preis für Navid Kermani

BREMEN. Der Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken geht in diesem Jahr an den heute in Köln lebenden Orientalisten und Schriftsteller Navid Kermani. Der 1967 als Sohn iranischer Eltern in Siegen geborene Kermani werde für seine politischen Analysen, die religionswissenschaftliche Lager überwinden, ausgezeichnet. Das teilte der Bremer Senat mit, der den an die Publizistin Hannah Arendt (1906–1975) erinnernden Preis gemeinsam mit der den Grünen nahestehenden Heinrich-Böll-Stiftung vergibt. Kermani trete stets für den Dialog zwischen den Religionen ein. Seine poetischen wie auch seine journalistischen Texte würden viel zum Verständnis von Islam und Christentum beitragen, heißt es in der Begründung. Navid Kermani studierte unter anderem Orientalistik und Philosophie in Deutschland und Ägypten. 2006 habilitierte er sich im Fach Orientalistik. Von seinem Werdegang und seinen Erfahrungen als Mitglied der Deutschen Islamkonferenz erzählt er in seinem 2009 veröffentlichten Buch „Wer ist Wir? Deutschland und seine Muslime“. Der mit 7.500 dotierte Hannah-Arendt-Preis soll Kermani Anfang Dezember im Bremer Rathaus überreicht werden. (tha)

 

Fernsehen bleibt einflußreichstes Medium

MÜNCHEN. Das Fernsehen ist mit einem Anteil von rund 40 Prozent weiterhin das einflußreichste Medium in Deutschland für die Meinungsbildung. Während das Internet auf 17 Prozent zugelegt hat, mußten die Tageszeitungen mit einem Rückgang um vier Prozentpunkte auf 22 Prozent einen Bedeutungsverlust hinnehmen. Das hat eine repräsentative Studie bei 3.076 Personen in Privathaushalten zur Ermittlung der Relevanz der Medien ergeben, mit der die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest beauftragt hat. (JF)

 

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