© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  31-32/11 29. Juli / 05. August 2011

Frauen in Männerberufen
Gleiche Rechte, gleiche Pflichten
Birgit Kelle

Böse gefragt klingt es so: Wenn es brennt, wollen Sie, daß der Feuerwehrmann schnell kommt, oder wollen Sie daß eine Feuerwehrfrau kommt? Realistisch gefragt so: Wollen wir aus politischer Korrektheit weiterhin vermeiden auszusprechen, daß Männer in der Regel den Frauen körperlich überlegen sind?

Um nichts anderes dreht sich der „Skandal“ und die Empörung angesichts der Aussagen im Magazin Marineforum (JF 29/11), das sich mit der Feminisierung der Bundeswehr beschäftigt. Autor Erik Lehnert spricht aus, was wohl viele in der Bundeswehr, bei der Polizei oder bei der Feuerwehr hinter vorgehaltener Hand bemängeln, aber niemand offen aussprechen kann, ohne sofort als Sexist dazustehen. So schreibt er, daß Frauen in der Bundeswehr faktisch die Standards senkten, der Dienst beim Militär liege „jenseits der körperlichen Fähigkeiten der meisten Frauen“. Die tote Kadettin auf der „Gorch Fock“ sei daher „Opfer einer Ideologie, die aus vermeintlich guter Absicht die Konsequenzen der Gleichberechtigung verschwiegen hat“. Ist das jetzt ein „Skandal“ oder einfach nur die Wahrheit? Faktisch hat er recht, da nicht nur in Deutschland sondern europaweit bei Polizei, Feuerwehr und Militär die Standards für die Zugangstests für Frauen herabgesenkt wurden, da sie die Männerstandards körperlich nicht schaffen.

Männer sind stärker und schneller, das ist keine Diskriminierung, keine Unterdrückung, sondern reine Biologie. Eine Binsenweisheit, schließlich kommt ja auch keiner auf die Idee, im Sport Männer gegen Frauen antreten zu lassen, jeder weiß, das wäre unfair. Nicht so, wenn es ideologisch sein muß, daß Frauen alles können, was Männer können. Dann darf es keine Unterschiede geben, und wenn doch welche auftauchen, dann schickt man eine Gleichstellungsbeauftrage, so wie jetzt auf die „Gorch Fock“.

Wäre es nicht ehrlicher und vor allem auch zum Schutz der Frauen, wenn man ihnen bei manchen Berufen körperlich das gleiche Leistungsniveau abverlangt, wie ihren männlichen Kollegen? Denn im Ernstfall riskieren sie bei Feuerwehr, Polizei oder als Soldatin ihr Leben. Darauf sollten sie gut vorbereitet sein. Mir ist es lieber, man schickt die eine oder andere Frau – weil ungeeignet – schon beim Zugangstest nach Hause, anstatt im Ernstfall in Tod.

 

Birgit Kelle ist Journalistin und Vorsitzende des Vereins Frau 2000plus sowie Mitglied der New Women for Europe.

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