© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  34/11 / 19. August 2011

Lesereinspruch
Zu: „Politik paradox“ von Birgit Kelle (JF 33/11)
Julius Fleischhauer

Ein glänzender Artikel, nur zum Kern des Problems kommt er nicht. Mit der Kastration der theoretischen Basis der Umlagerente zahlen alle Beitrag für die Rente ihrer Eltern, aber die Kosten für die Erziehung künftiger Beitragszahler tragen trotz aller „Herdprämien“, „Hätschelung der Familien“ und Hunderter bürokratischer „Förderungen“ seit 1957 Familien überwiegend allein; Kinderlosigkeit wird mit faktisch kostenloser eigener Rente und Pflege im Alter belohnt.

Man darf voraussetzen, daß diese Hauptursache der katastrophalen Geburtenrate klugen Journalisten klar ist. Es wäre Zeit für die dritte große Rentenreform nach Bismarck und Adenauer, indem das steuerfreie Existenzminimum von 667 Euro pro Monat nicht nur reichen Erben genehmigt wird, sondern als Mindestrente, Kindergeld, Bafög, und dergleichen unbürokratisch an die gezahlt wird, die anders nicht existieren könnten.

Angesichts heutiger Transferleistungen wäre dies nicht nur ein Nullsummenspiel, auch eine entwürdigende Sozialbürokratie könnte eingespart werden.

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