© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  34/11 / 19. August 2011

Meldungen

Fortschrittspartei geht in die politische Offensive

OSLO. Die Vorsitzende der rechtsliberalen norwegischen Fortschrittspartei, Siv Jensen, will trotz des Doppelattentats von Oslo und Utøya im Kommunalwahlkampf für eine strengere Einwanderungspolitik kämpfen. „Ich werde mich auch künftig politisch schwierigen Debatten nicht verweigern“, sagte die 42jährige Oppositionspolitikerin zum Wahlkampfauftakt. Es gebe immer noch Frauen aus ethnischen Minderheiten, deren Genitalien verstümmelt, die gegen ihren Willen verheiratet würden oder sich nicht frei in Norwegen bewegen könnten. Das werde sie nicht ignorieren, sagte Jensen. Nochmals wies sie Schuldzuweisungen an dem Massaker vom 22. Juli zurück, bei dem 77 Menschen starben. Es gebe nur eine Person, die für das Geschehen verantwortlich sei, nämlich der Täter Anders Behring Breivik. Dieser hatte der Fortschrittspartei bis 2006 angehört und die Partei nach der Tat in die Schlagzeilen gebracht. (cs)

 

Marine: Peking fordert Washington heraus

Peking. Mit Sorge haben die USA auf das Flugzeugträgerprogramm Chinas reagiert und mehr Transparenz von Peking gefordert. Grund: Am 10. August hatte der Flugzeugträger „Shi Lang“ („Warjak“) erstmalig den Hafen von Dalian für eine Probefahrt verlassen. Die Indienststellung dürfte demnächst erfolgen. Das Bordgeschwader der „Shi Lang“ mit 30 Hochleistungskampfflugzeugen und einigen Hubschraubern übt bereits an Land. Mit dem Bau des 67.000 Tonnen großen Trägers wurde vor 26 Jahren auf der damals sowjetischen Werft Nikolajew/Krim begonnen. Mit der Unabhängigkeit der Ukraine wurde die zu 80 Prozent fertiggestellte „Warjak“ an China verkauft. Neben der Indienststellung der „Chi Lang“ plant Peking, Angaben aus „Weyers Flottentaschenbuch“ zufolge, den Bau von zwei weiteren Trägern, die 2015 und 2020 der Flotte übergeben werden sollen. (kg)

 

Türkei: Meßfeier mit Sondergenehmigung

TRABZON. Zum zweiten Mal nach 2010 hat im griechisch-orthodoxen Sumela-Kloster in der türkischen Provinz Trabzon eine Messe zu Mariä Himmelfahrt stattgefunden. Die türkischen Behörden hatten dazu eine Sondergenehmigung erteilt. Die Meßfeier vor rund 3.000 Gläubigen zelebrierte der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus I. Angaben des staatlichen türkischen Nachrichtensenders TRT zufolge, dankte der Patriarch „Gott dafür“, daß man „auch in diesem Jahr im historischen Kloster beten dürfe“. Parallel dazu bedankte sich der 71jährige bei Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan und dem Minister für Kultur und Tourismus für deren „Verständnis“ und „Sensibilität“. (ctw)

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