© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  36/11 / 02. September 2011

Wowereit sympathisiert mit Anti-Papst-Demonstranten
Für Staatsamt ungeeignet
Hubert Gindert

Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat „großes Verständnis“ für die angekündigten Protestaktionen des Lesben- und Schwulenverbandes von Berlin-Brandenburg anläßlich des Papstbesuchs in der deutschen Hauptstadt. Das ist weit mehr als Sympathie für die Meinungs-, Rede- und Demonstrationsfreiheit. Wowereits Aussage, er finde es in Ordnung, wenn die Demonstranten „darauf aufmerksam machen, daß die katholische Kirche mit ihrer Lehre Thesen vertritt, die weit in die zurückliegenden Jahrtausende gehören, aber nicht in die Neuzeit“, spricht er der katholischen Kirche das Existenzrecht ab. Denn eine um ihre sittlichen Weisungen „gereinigte“ Kirche ist eben nicht mehr die katholische, auch wenn ihre Lehre viel mehr umfaßt.

Wenn Wowereit meint, die katholische Kirche gehöre nicht in die heutige Zeit, dann hat sie zu verschwinden. Wie weit ist es dann noch bis zur Aufforderung, sie zu eliminieren? Ein Bürgermeister, der ein Gemeinwesen repräsentiert, kann nicht sein persönliches Credo („Ich bin schwul und das ist auch gut so!“) zur Staatsdoktrin machen. Wer diese Unterscheidung nicht mehr trifft, ist für ein öffentliches Amt nicht geeignet.

 

Prof. Dr. Hubert Gindert ist Vorsitzender des Forums Deutscher Katholiken. www.forum-deutscher-katholiken.de

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