© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/11 / 09. September 2011

Meldungen

„Bild“ vermarktet DDR-Nationaltrikots

berlin. Bild vertreibt neuerdings im Internet DDR-Trikots. Deutschlands größte Boulevardzeitung bietet auf seiner Netzseite bild.de unter anderem ein „Retro-Heimshirt“ an, mit dem die DDR-Nationalmannschaft 1974 bei der Fußball-WM angetreten ist. „Bei diesem Copa-Trikot verschmelzen Kult und Nostalgie“, heißt es in der Produktbeschreibung. Das Hemd mit dem Hammer-und-Zirkel-Wappen spiegele „auf einzigartige Weise den Charme einer vergangenen Fußballära wider“.Verwirrend für viele Bild-Leser: Als die linke Tageszeitung Junge Welt vor kurzem mit Blick auf den Mauerbau titelte „Wir sagen einfach mal: Danke“, antwortete Bild noch mit diesem Imperativ: „DDR-Verherrlichung muß strafbar sein!“ (rg)

 

Abschiebungs-TV für Asylbewerber in Holland

den haag. Der niederländische TV-Kanal Nederland3 (öffentlich-rechtlich) hat ein Quiz für abgelehnte Asylbewerber ausgestrahlt. In „Weg van Nederland“ hat eine vor ihrer Abschiebung stehende Kurdin 4.000 Euro gewonnen, weil sie viel über die Niederlande wußte. Die Macher der Sendung wollen auf das Schicksal von Asylanten aufmerksam machen und womöglich für Schlagzeilen sorgen. Im Vorfeld waren Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Programmankündigung aufgekommen. 2007 hatte die Produktionsfirma eine Sendung angekündigt, bei der um die Niere einer Todkranken gespielt würde. Das Ganze war aber ein Bluff. (rg)

 

Unterlassung: Pro Köln triumphiert gegen „taz“

berlin. Das Landgericht Berlin hat der taz untersagt, weiterhin zu behaupten, daß Anders Breivik sein Manifest der Pro-Partei zugeschickt habe. Im Falle der Zuwiderhandlung drohen 250.000 Euro Strafe. Die taz wollte „aus Sicherheitskreisen“ erfahren haben, daß der norwegische Amokläufer vor seiner Tat sein Traktat an die „bräunliche Gruppe ‘Christen pro Köln’“ versandt habe. „Die Richter haben klargemacht, daß Rechtsdemokraten kein mediales Freiwild sind und man uns nicht konsequenzlos mit Verleumdungen und Falschbehauptungen in den Schmutz ziehen kann“, kommentierte Markus Wiener, der stellvertrende Pro-Köln-Chef, das Urteil. (rg)

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