© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/11 / 09. September 2011

Meldungen

Antarktis-Forschung: 30 Jahre Konsultativstatus

BERLIN. Seit 1981 genießt die Bundesrepublik den Konsultativstatus des Antarktisvertrages, der 1961 völkerrechtlich verbindlich die ausschließlich friedliche Nutzung und Erforschung des siebenten Kontinents fixierte. Dank dieses Status darf Berlin, als einer von 28 der 48 Vertragsstaaten, bei internationalen Antarktis-Regelungen mit abstimmen. Aus Anlaß des 30. Jahrestages der Aufnahme bekräftigt das zusammen mit dem Bundesbildungsministerium federführende Umweltministerium den Willen, das teure Engagement am Südpol fortzusetzen. Für das 1982 in Dienst gestellte Forschungsschiff „Polarstern“ werde ein Ersatz vorbereitet, um die hochmoderne Station Neumayer III des Alfred-Wegener-Instituts auf gleichem Niveau zu ergänzen. Deutschland werde weiterhin aktiv an der Erforschung des klimarelevanten Ökosystems Antarktis mitwirken, um durch verbessertes Grundlagenwissen „politische Entscheidungen zum Schutz des eisigen Kontinents voranzubringen“ (Umwelt, 7-8/11). (li)

 

Ernährungskompetenz in der Schule vermitteln

MÜNCHEN. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich die Zahl der Übergewichtigen in Europa seit 1970 verzehnfacht. Ein Fünftel der Kinder ist zu dick, wobei sich das Gros aus sozial benachteiligten Gruppen rekrutiert. Verglichen mit dem Zeitraum 1985 bis 1999 verdoppelte sich in Deutschland die Zahl der von Adipositas betroffenen Kinder. Da Bildung und soziale Lage die falsche Ernährungsweise stark beeinflussen, raten Experten dazu, bei den Wissensdefiziten anzusetzen. Vorbild könnte Schleswig-Holstein sein, wo „Verbraucherbildung“ in den Lehrplan der Sekundarstufe I aufgenommen wurde, um die Ernährungskompetenz zu heben (Politische Studien, 437/11). (kn)

 

Artenschwund stoppen: Neuer Anlauf der EU

BRÜSSEL. Gern präsentiert die EU-Kommission „Visionen“, um das „europäische Projekt“ voranzutreiben. So hatte sie 2001 die Mitgliedstaaten darauf verpflichtet, bis 2010 den Artenschwund zu stoppen. Wie einst bei sozialistischen Plänen, so haperte es aber mit der Erfüllung. Nun hat EU-Umweltkommissar Janez Potočnik eine Strategie vorgestellt, die im neuen Anlauf den Artenschwund bis 2020 zum Stillstand bringen soll. Eile tut not, denn seit 1990 sind 75 Prozent der genetischen Vielfalt landwirtschaftlicher Kultur weltweit verlorengegangen. Auch der neuen Biodiversitätsstrategie trauen Ökologen nicht zu, den Prozeß aufzuhalten. Mehr ein „Signal guter Absichten“ gehe von dem Programm aus, das nicht einmal den hohen Düngemitteleinsatz als eine Hauptursache thematisiere (Umweltbriefe 15/11). (ck)

 

Erkenntnis

„Ein real existierender Sozialismus, in Form von staatlichem Geld, Zentralbanken und Finanzmarktregulierungen, herrscht im Geld- und Kreditsektor der sogenannten freien Marktwirtschaften.“

Jesús Huerta de Soto, Wirtschafts-professor an der Universität Madrid

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen