© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/11 / 23. September 2011

Meldungen

Bundeswehr: Weniger als 200.000 Soldaten

Berlin. Die Personalstärke der Bundeswehr ist erstmals unter 200.000 Soldaten gesunken. Das teilte Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) in der vergangenen Woche mit. Innerhalb von sechs Monaten sei der Umfang der Steitkräfte damit um zehn Prozent gesunken. „Der Prozeß ist schneller vorangegangen als ursprünglich gedacht“, zitiert die Nachrichtenagentur dapd den Minister. Hintergrund für das Absinken der Personalstärke ist das Aussetzen der Wehrpflicht zum 1. Juli. Zuletzt hatte durchschnittlich 50.000 bis 55.000 junge Männer in der Bundeswehr ihren Wehrdienst geleistet. Nach Plänen des Verteidigungsministerium soll die Armee künftig maximal 185.00 Mann umfassen. (ms)

 

Stasi-Behörde: Jahn verteidigt Versetzungen

Halle. Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen der DDR-Staatssicherheit, Roland Jahn, hat die geplante Versetzung von Beschäftigten der Behörde mit Stasi-Vergangenheit verteidigt. „Das tut Opfern weh. Und deren Empfindungen müssen ernst genommen werden“, sagte er in der vergangenen Woche auf einer Veranstaltung in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Die Versetzung ändere nichts an seinem „Respekt gegenüber ihnen als Menschen“, versicherte der ehemalige DDR-Bürgerrechtler, der seit diesem Jahr die Behörde leitet. Gleich nach Amtsantritt hatte es sich Jahn zur Aufgabe gemacht, Mitarbeiter mit Stasi-Vergangenheit in andere Bundesbehörden zu versetzen. Dies brachte ihm heftige Kritik vor allem von der SPD ein.

Der Leiter der Gedenkstätte, Hubertus Knabe, verteidigte Jahn vor diesen Anfeindungen. Es sei ein Zeichen für „schiefe Maßstäbe“, wenn Jahn gegen etwas derart offensichtlich Kritikwürdiges vorgeht und sich dennoch dafür rechtfertigen müsse, sagte er laut Mitteldeutscher Zeitung. „Das ist eine völlig verkehrte Welt. Da stimmt etwas nicht.“ (FA)

 

Zahl der Protestanten im Bundestag sinkt

Berlin. Der Anteil der evangelischen Abgeordneten im Deutschen Bundestag ist seit der Wiedervereinigung im Jahre 1990 deutlich gesunken. Das geht aus der aktuellen Ausgabe des Datenhandbuchs zur Geschichte des Parlaments hervor. Während 1990 noch 37,6 Prozent der Abgeordneten als Konfession „evangelisch“ angaben, sind es jetzt 28,5 Prozent. Bei den Katholiken sank der Anteil im gleichen Zeitraum von 32,8 Prozent auf 30,5 Prozent. Etwa jeder dritte Parlamentarier (35,9 Prozent) der laufenden Wahlperiode machte keine Angaben zu seiner Religion (1990: 28,7 Prozent). 4,3 Prozent bezeichnen sich als konfessionslos, 0,3 Prozent als Atheisten und 0,5 Prozent bekennen sich zum Islam. (idea)

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