© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/11 / 23. September 2011

Zeitschriftenkritik: Clausewitz
Streiter für Preußen
Werner Olles

Am 17. August 2011 jährte sich der Todestag des „Alten Fritz“ zum 225. Mal, am 24. Januar 2012 steht ein großes Friedrich-Jubiläum an – der 300. Geburtstag des berühmten preußischen Monarchen. Aus diesen Gründen – und weil der König und Feldherr bis heute eine Vielzahl von Verehrern hat – widmet Clausewitz, das vierteljährlich erscheinende „Magazin für Militärgeschichte und Militärtechnik“, Friedrich dem Großen die Titelgeschichte seiner aktuellen Ausgabe (4/2011).

Am 31. Mai 1740 bestieg Friedrich im Alter von 28 Jahren den preußischen Thron, fest entschlossen, die von seinem Vater Friedrich Wilhelm I. aufgebaute Armee für seine Ziele einzusetzen. Die Uneinigkeit der europäischen Mächte ausnutzend, marschiert er im Dezember 1740 überraschend in das zum Habsburgerreich gehörige Schlesien ein. Nicht gewillt, diese Aggression hinzunehmen, entwickelt sich Kaiserin Maria Theresia zur ernsthaften Widersacherin des Preußenkönigs. Drei Kriege werden von beiden Seiten um diese Provinz ausgefochten, die Siege der friderizianischen Armee werden jedoch teuer erkauft. Dazu zählt auch der preußische Sieg über die russische Armee in der Schlacht von Zorndorf am 25. August 1758, die als die blutigste des Siebenjährigen Krieges in die Geschichte eingeht. Bei diesem Pyrrhussieg verliert die preußische Armee annähernd ein Drittel ihrer Truppen.

Für die Militärgeschichtsschreibung gilt Friedrich II. von Preußen zu Recht als „der Große“; gerühmt wird seine überlegene Führung auf dem Schlachtfeld. Seine oftmals strukturell unterlegene Position und seine eigenen begrenzten Ressourcen wurden letztlich durch die Uneinigkeit der Gegner und deren Ermattung wettgemacht. Eine Reihe hervorragender Feldherren wie Reitergeneral Wilhelm von Seydlitz, der mit seiner Kavallerie bei Zorndorf die Wende gegen die Russen herbeiführte, oder der zweitjüngste Bruder des Königs, Prinz Heinrich von Preußen, dem der „große“ Bruder nach dem Siebenjährigen Krieg bescheinigte, als einziger Feldherr fehlerlos geblieben zu sein, aber auch Leopold I. Fürst von Anhalt-Dessau, der Sieger gegen ein sächsisch-österreichisches Heer in der Schlacht bei Kesselsdorf 1745, galten in der preußischen Armee als herausragende militärische Autoritäten.

Ein weiterer Beitrag befaßt sich mit der gewaltigen Seeschlacht bei den Midwayinseln im Juni 1942, nach der sich die Machtverhältnisse zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Kaiserreich Japan im Pazifik entscheidend veränderten. Einen Tag vor dem Beginn der Schlacht um Midway hatten die Japaner die nördlich vor den Midways gelegene Inselkette der Aleuten angegriffen. Doch war dies vermutlich nur als Ablenkungsmanöver für die Midway-Landung konzipiert, bei der auf japanischer Seite unter dem Oberbefehl von Vize-Admiral Nagumo 4 Flugzeugträger, 150 weitere Schiffe und 295 Flugzeuge und bei den Amerikanern unter Admiral Nimitz 3 Flugzeugträger, 50 Schiffe und 360 Flugzeuge zum Einsatz kamen.

Kontakt: Postfach 40 02 09, 80702 München. Das Einzelheft kostet 4,90 Euro, das Jahresabo 17,64 Euro. www.clausewitz-magazin.de

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