© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/11 / 23. September 2011

Wahre Frauen – wahre Heilige
15 christliche Frauenbiographien
Mathias von Gersdorff

In vielen Mittwochsaudienzen hat Papst Benedikt XVI. das Leben von Heiligen und Seligen in katechetischer Form dargestellt. Aus pädagogischen Gründen behandelte er in aufeinanderfolgenden Audienzen Personen, die zu einer bestimmten Gruppe gehören, wie etwa Kirchenväter, Kirchenlehrer usw. Vom 1. September 2010 bis zum 26. Januar 2011 widmete er die Mittwochs-audienzen den heiligen Frauen aus dem Mittelalter. Er begann mit der deutschen Mystikerin Hildegard von Bingen und endete mit Jeanne d’Arc.

Der Verlag „Media Maria“ hat nun einen Band mit Beiträgen über diese 15 Frauengestalten in luxuriöser Aufmachung herausgegeben. Bei der Auswahl der über 40 ganzseitigen und farbigen Abbildungen zeigt der Verlag einen ausgezeichneten Geschmack.

Die Edition dieser Ansprachen ist aber auch im Hinblick auf die Verzerrungen des Frauenbildes unserer Zeit verdienstvoll. Es war das Christentum, das die Würde der Frau betonte und sie zu einem profilierten Leben mit geistige Höhen erreichender Vollkommenheit im angeblich „finsteren Mittelalter“ ermunterte. Sie sind der lebende Beweis, wie der christliche Geist den Menschen erhöht, anstatt ihn zu knechten, wie heute vielfach behauptet wird.

Heute gilt eine Frau oft nur dann als eine richtige Frau, wenn sie emanzipiert ist, wenn sie die „Bastionen“ der Männlichkeit erobert hat, wenn sie mittels Feminismus, Gender Mainstreaming und „Diversity Management“ sich dem Zeitgeist vollends angepaßt hat. Hildegard von Bingen, Mechthild von Hackeborn, Juliana von Lüttich, Veronica Giuliani, Katharina von Genua und die anderen in diesem Band behandelten Frauen zeigen jedoch, daß man zu Größe, Freiheit und auch zur Vollendung der eigenen Persönlichkeit, nur dann kommt, wenn man in Einheit mit dem Erlöser lebt.

In der Ansprache über die heilige Katharina von Siena (1347–1380) sagte Papst Benedikt XVI.: „Wir alle können unser Herz verwandeln lassen und lernen, wie Christus zu lieben, in Vertrautheit mit ihm, die genährt wird vom Gebet, von der Betrachtung des Wortes Gottes und von den Sakramenten, vor allem durch den häufigen und ehrfürchtigen Empfang der heiligen Kommunion.“

Benedikt XVI.: Heilige und Selige – Große Frauengestalten des Mittelalters. Mit Vorwort von Joachim Kardinal Meisner. Media Maria, Illertissen 2011. gebunden, 176 Seiten, 16,95 Euro

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