© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  40/11 / 30. September 2011

Meldungen

Hans-Olaf Henkel steht für neue Partei bereit

BERLIN. Der frühere Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) Hans-Olaf Henkel hat seine Unterstützung für eine neue Euro-kritische Partei signalisiert. Auf einer Veranstaltung der Zivilen Koalition in Berlin in der vergangenen Woche sagte der Euro-Kritiker und vormalige FDP-Anhänger: „Die beste Chance wäre es, wenn die FDP wieder auf den richtigen Kurs zurückkommt. Wenn das nicht klappt, dann brauchen wir eine neue Partei. Ich stelle mich zur Verfügung.“ Henkel hatte zuvor in seinem Vortrag schwere Kritik an der Politik der Bundesregierung geübt und eine 180-Grad-Wende in der Finanzpolitik gefordert. (rg)

 

NPD-Vorsitz: Apfel wirbt um Unterstüptzung

Berlin. Nach der Ankündigung des sächsischen NPD-Fraktionschefs Holger Apfel, für den Parteivorsitz zu kandidieren (JF 39/11), haben die Landesverbände von Bayern und Hessen ihre Unterstützung signalisiert. Ein Weiter-so dürfe es nicht geben, sagte der hessische NPD-Chef Jörg Krebs der Internetseite „Deutschland Echo“. Der bayerische Landesvorsitzende Ralf Ollert rief auf „Facebook“ die Anhänger der Partei dazu auf, auf dem für Oktober geplanten Parteitag einer Erneuerung der NPD nach dem Vorbild Sachsens und Mecklenburg-Vorpommerns zuzustimmen. Zustimmung erhielt Apfel auch von der Jugendorganisation der Partei, den Jungen Nationaldemokraten. Deren Vorsitzender Michael Schäfer warf dem Parteivorstand Ideenlosigkeit und mangelnde Fähigkeit zur Selbstkritik vor. Die Wahl Apfels gilt trotz der wachsenden Unterstützung nicht als gesichert, da Voigt in mehreren Landesverbänden, weiter über einen starken Rückhalt verfügt. (krk)

 

Fast 16 Millionen haben Migrationshintergrund

Berlin. In Deutschland leben 15,7 Millionen Menschen mit einem sogenannten Migrationshintergrund. Das geht nach Angaben des Statistischen Bundesamts aus Zahlen des Mikrozensus 2010 hervor. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung beträgt demnach 19,3 Prozent. Als Menschen mit Migrationshintergrund gelten alle seit 1950 nach Deutschland Zugewanderten und deren Nachkommen, darunter auch Vertriebene und Spätaussiedler. Die Mehrheit (8,6 Millionen Menschen) von ihnen hat einen deutschen Paß, rund 7,1 Millionen sind Ausländer. Ein Drittel aller Menschen mit Migrationshintergrund sind laut Statistischem Bundesamt in Deutschland geboren, etwa zwei Drittel sind zugewandert. Die Mehrheit (69,5 Prozent) der
10,6 Millionen Zuwanderer stammt aus Europa; aus den Mitgliedsländern der Europäischen Union kamen 31,9 Prozent. Aus Asien stammen 17,2 Prozent, aus Afrika 3,2 Prozent. Die wichtigsten Herkunftsländer sind die Türkei (14,1 Prozent), Polen (10,5) und Rußland (9,2). (ms)

 

Böhmer fordert mehr Ausländer als Lehrer

Düsseldorf. Angesichts der wachsenden Zahl von Kindern aus Ausländerfamilien hat die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), die Bundesländer aufgefordert, mehr Lehrer mit Migrationshintergrund einzustellen. „Wir brauchen mehr Lehrer und Erzieher aus Zuwandererfamilien“, sagte sie der Rheinischen Post. Die Länder müßten auf diesem Gebiet Tempo und Intensität ihrer Anstrengungen deutlich steigern. Die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes, nach denen 31 Prozent der Minderjährigen in Deutschland aus Familien mit Migrationshintergrund stammen, belegen nach Ansicht von Böhmer, daß sich „das Gesicht Deutschlands verändert“. Für den Zusammenhalt sei es daher entscheidend, Kindern aus Einwandererfamilien den Aufstieg zu ermöglichen. „Unverzichtbar sind gute Deutschkenntnisse, eine fundierte Bildung und eine solide Ausbildung“, sagte sie. (ms)

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