© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  41/11 / 07. Oktober 2011

Meldungen

Deutschland scheitert mit Verbot von Roj TV

luxemburg. Deutschland ist mit dem Vorhaben gescheitert, den in Dänemark ansässigen kurdischen Fernsehsender Roj TV schließen zu lassen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte erteilte dem seit 2008 verfolgten Anliegen eine Absage. Ob das Programm des Senders zum Haß zwischen Kurden und Türken aufstachele, habe die dänische Seite zu entscheiden, nicht die deutsche, so das Gericht. Roj TV kann auch weiterhin über die deutsche Grenze hinweg sein Programm ausstrahlen. Deutsche Behörden können der Betreiberfirma Mesopotamia Broadcast lediglich die Produktion in Deutschland und Empfängern die öffentliche Ausstrahlung bei Großveranstaltungen untersagen. (rg)

 

Schärfere Kontrolle nach Sturm auf RTL-Zentrale

Köln. RTL setzt auf ein neues Sicherheitskonzept. „Wir haben die Einlaßkontrollen überprüft und verschärft“, teilt eine Sendersprecher mit. Der Sender reagierte damit auf die Erstürmung des Fernsehstudios, in dem das Boulevardmagazin Explosiv produziert wird. 34 Kurden hatten am Mittwoch vor einer Woche den Raum besetzt. Sie wollten, daß ihre Forderungen gesendet werden. Nach mehreren Stunden hatte die Polizei das Studio geräumt und die Personalien aufgenommen. Tags darauf waren die Kurden schon wieder auf freiem Fuß. (rg)

 

Verbotsdebatte um brasilianischen TV-Spot

brasilia. Das brasilianische Frauenministerium möchte einen Fernsehwerbespot mit Gisele Bündchen aus dem Verkehr ziehen. Die Reklame verstärke das falsche Vorurteil von Frauen als Sexobjekten und ignoriere die Fortschritte im Kampf gegen den Sexismus, hieß es als Begründung. In dem Film teilt das Topmodel seinem Freund in aufreizender Unterwäsche mit, daß es sein Auto kaputtgefahren oder andere Dinge angestellt habe. „Nutze deinen natürlichen Charme“, heißt es am Ende des Spots der Bekleidungsfirma Hope. Die Firma hat die Sexismus-Vorwürfe zurückgewiesen. Die zuständige Aufsichtsbehörde für die Werbewirtschaft untersteht Brasiliens weiblicher Präsidentin Dilma Rousseff und hat 2010 schon einmal eine Bierwerbung mit Paris Hilton gestoppt. (rg)

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