© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/11 / 21. Oktober 2011

Meldungen

Polen: Angriff auf deutsche Minderheit

OPPELN. Bei einem Angriff auf die deutsche Minderheit in Oppeln haben zwei Unbekannte am vergangenen Freitag eine zweisprachige Hinweistafel am Gebäude der Jugendorganisation sowie ein im Hof des Vereinsgebäudes geparktes Auto mit einem Hakenkreuz beschmiert. Die vermummten Männer seien zudem mit einem Schlagring bewaffnet gewesen, berichtete der Vorsitzende der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien, Norbert Rasch, gegenüber der JF. „Der Vorfall ist nicht der erste dieser Art. Mindestens einmal im Jahr wird unser Vereinsschild zerstört. Aber diesmal kamen die Täter am hellichten Tag“, erklärte der Abgeordnete des Regionalparlamentes. Rasch gab dem Oppositionsführer Jaroslaw Kaczynski und dessen Partei „Recht und Gerechtigkeit“ eine Mitschuld an der Tat. Mit seiner deutschenfeindlichen Stimmungsmache befördere er die Übergriffe. (krk)

 

Iran: Ahmadinedschad weist Schuld zurück

TEHERAN. Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat die US-Regierung beschuldigt, die angeblichen Anschlagspläne Teherans gegen den saudi-arabischen Botschafter in Washington erfunden zu haben. Das Mordkomplott sei eine Erfindung der USA, sagte der seit 2005 amtierende Staatschef. Eine unmittelbare Kriegsgefahr sah er nicht: „Ich denke, in der US-Regierung sitzen ein paar kluge Leute, die wissen, daß sie so etwas nicht tun sollten.“ Ahmadineschad reagierte damit auf dieVerhaftung eines 56jährigen Iraners mit US-Staatsbürgerschaft Ende September in New York. Gemeinsam mit einem noch flüchtigen Mitglied einer Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarden soll er das Attentat geplant haben. Saudi-Arabien hatte dem Iran nach Bekanntwerden mit Vergeltung gedroht. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern gelten als belastet. (cs)

 

Lettlands Präsident läßt Regierung platzen

RIGA. Der lettische Präsident Andris Berzins hat sich geweigert, einer Regierungsbildung ohne die Russenpartei zuzustimmen. Die Partei, die unter dem Namen „Vereinigung Zentrum des Einvernehmens“ als Lobby der russischsprachigen Bevölkerung auftritt, war mit 28 Prozent als stärkste Partei aus den Parlamentswahlen hervorgegangen. Berzins hielt eine Koalition der drei lettischen Parteien Reformpartei, Bündnis Vienotiba und der nationalen Vereinigung „Alles für Lettland“ im lettischen Rundfunk für zu instabil. „Eine Koalition, die 50 Sitze hat, hat keine Mehrheit“, meinte Berzins im Hinblick auf die insgesamt 100 Abgeordneten in der lettischen Saeima. Zuvor hatten sechs Parlamentarier die lettische Reformpartei wegen interner Streitigkeiten verlassen. (cs)

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