© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/11 / 28. Oktober 2011

Linkspartei verabschiedet Programm
Wünsch dir was
Michael Paulwitz

Für Karl Marx war Religion noch „Opium des Volkes“, seine mißratenen Ururenkel wollen Opium für alle. Infantiler Wünsch-dir-was-Sozialismus auf dem Diskussionszirkelniveau rauschebärtiger Dauerstudenten dominiert das neue Parteiprogramm der SED-PDS-Linkspartei: Nato auflösen, Drogen legalisieren, Recht auf politische und Generalstreiks, weniger Arbeitszeit und mehr Geld für alle, Jobs ohne Ende beim Staat, das Geld dafür kommt irgendwie von den „Reichen“, per Sondersteuer und Verstaatlichung.

Klingt absurd? Tatsächlich hält die „Linke“ nur dem Rest der politischen Klasse als „antikapitalistischer“ Hofnarr den Spiegel vor. In einem hochgezüchteten Umverteilungssystem, das weder Rekord-Abschöpfungsquoten noch gender- und ökodirigistische Eingriffe ins Privateigentum anstößig findet und die „Besserverdiener“ längst im Mittelstand verortet, muß man eben drastisch übertreiben, um trotzdem die Fiktion aufrechtzuerhalten, man habe den „demokratischen Sozialismus“ für sich gepachtet.

So weit weg vom schwarz-rot-grün-gelben Alltag ist die Kommunistentruppe mit den grauen Schläfen mit ihren Erfurter Programm gar nicht, sie nimmt nur die Lebenslügen der Bundesrepublik wörtlich. Ein Tick mehr Linkspartei, und Deutschland sieht schon bald so aus wie Griechenland in der Gegenwart.

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